"Wir sind selbst dran schuld"Spitzenreiter macht kurzen Prozess mit Freisen

Schwalbach/Bliesen. Schreck-Sekunde im letzten Satz: Beim Stand von 21:16 für die SSG Schwarzenholz-Griesborn im Saarderby der Volleyball-Regionalliga gegen den TV Bliesen liegt SSG-Mittelblocker Dirk Spoerhase-Eisel am Samstag plötzlich blutüberströmt am Boden

Schwalbach/Bliesen. Schreck-Sekunde im letzten Satz: Beim Stand von 21:16 für die SSG Schwarzenholz-Griesborn im Saarderby der Volleyball-Regionalliga gegen den TV Bliesen liegt SSG-Mittelblocker Dirk Spoerhase-Eisel am Samstag plötzlich blutüberströmt am Boden. Der erst vergangene Woche in die Mannschaft zurückgekehrte Routinier pausierte seit Beginn der Saison wegen eines Bandscheibenvorfalls. Verzweifelte Gesichter bei seinen Mannschaftskollegen: "Wieder der Rücken?" Verdutzte Gesichter bei Bliesen und auf der Tribüne: Was war passiert? SSG-Außenangreifer Tobias Graf hatte seinen Teamkollegen bei einer Blockaktion unglücklich im Gesicht getroffen: Verdacht auf Nasenbeinbruch.Nachdem die Blutspuren vom Spielfeld beseitigt waren, wurde das Spiel fortgesetzt. Der TV Bliesen fand dabei schneller zurück ins Spiel, konnte am Ende des Satzes noch einmal ausgleichen und vergab sogar zwei Satzbälle. Das war jedoch nicht genug. Zwei leichte Fehler besiegelten anschließend die 1:3-Niederlage der Gäste.

Bliesen kommt besser ins Spiel

Dabei hatte der TV Bliesen den besseren Start erwischt. Die Mannschaft von Trainer Gerd Rauch sicherte sich den ersten Satz mit 25:22. Dabei profitierte sie vor allem von Aufschlagfehlern der Schwarzenholzer. Jörn Riemenschneider, Trainer der Gastgeber, nutzte die Satzpause, um seine Mannschaft zu motivieren und mahnte zur Konzentration: "Heute geht es um alles und wir müssen jetzt richtig Gas geben!" Und in der Tat wirkten die Schwarzenholzer im zweiten Satz souveräner und konzentrierter. Nie gaben sie ihren Vorsprung aus der Hand. Viele Blockpunkte, eine sichere Annahme und schnelle Angriffe waren das Erfolgrezept. Mit 25:19 ging der Satz an die Gastgeber. Der nächste Durchgang sollte dann eine Vorentscheidung bringen: Verbittert kämpften beide Teams um jeden Punkt. Satzbälle auf beiden Seiten. Am Ende hatten die SSG-Volleyballer die besseren Nerven. 27:25.

Im vierten Satz liefen die Bliesener dann früh einem Rückstand hinterher und konnten auch nach der Schrecksekunde für die SSG die Niederlage nicht mehr verhindern. Der 3:1-Sieg und das Vorrücken auf den zweiten Tabellenplatz ließen den SSG-Trainer strahlen: "Wir waren konzentrierter, sind auch nach dem Rückstand ruhig geblieben und haben uns auf unsere Taktik konzentriert."

Bliesens Trainer Gerd Rauch muss sich nach der sechsten Niederlage in sieben Spielen nun mit Platz fünf begnügen. "Wir haben in den entscheidenden Momenten mehr dusslige Fehler gemacht. Wir sind selber schuld. Aber wir haben nicht aufgegeben", kommentierte er das Spiel seiner Mannschaft, die nicht an die Leistung des 3:1-Sieges gegen Hanau in der Vorwoche anknüpfen konnte. Freisen. Es war eine Szene mit Symbolcharakter: Volleyball-Regionalligist SSC Freisen konnte im Heimspiel gegen Tabellenführer TV Holz zwar über weite Phasen mithalten, doch letztendlich war der Ligaprimus am Samstag eine Nummer zu groß für den Aufsteiger. So auch im dritten Satz. Holz führte schnell mit 7:2. Dann hatte Freisen eine gute Phase, kam auf 7:8 heran. Doch statt des Ausgleichs schmetterte Stefanie Höwer, die überragende Spielerin der Gäste, den Ball zum 7:9 mitten ins Freisener Feld. Bei den Gastgeberinnen gingen sofort die Köpfe runter - und Holz zog auf 12:7 davon.

"Da macht der Gegner einen Punkt, und dann ist bei uns alles vorbei", stöhnte SSC-Trainerin Brigitte Schumacher nach der Partie. "Dass wir spielerisch nicht mithalten können, war klar. Aber ich hätte mir gewünscht, dass wir uns kämpferisch mehr ins Zeug legen."

Das Spiel verlor ihre Mannschaft in nur 57 Minuten klar mit 0:3. Besonders deutlich wurde der Leistungsunterschied zwischen Aufstiegsanwärter Holz und Abstiegskandidat Freisen im ersten Satz. Da zeigte der Spitzenreiter den 50 Zuschauern in der Freisener Bruchwaldhalle, warum er in dieser Spielzeit erst eine Begegnung verloren hat. Der TVH holte sich den Durchgang locker mit 25:6. "Holz hat sehr kompakt gespielt und fast keine Fehler gemacht", zeigte sich Schumacher beeindruckt.

Im zweiten Satz zeigte ihre ersatzgeschwächte Mannschaft - Doris Schumacher und Kim Schwan fehlten verletzungs- und krankheitsbedingt, Laura Bur und Mara Cacioppo spielten angeschlagen - zumindest eine Steigerung. Bis zum Ende des Satzes hielt Freisen mit. "Es stand 17:19, da war also lange noch etwas drin", so Schumacher. Doch letztendlich setzte sich Holz mit 25:19 durch.

 Michelle Grandinetti hat abgezogen. Vom Freisener Block mit Vanessa Fox (9) und Naike Barthold springt der Ball ins Aus. Foto: sem

Michelle Grandinetti hat abgezogen. Vom Freisener Block mit Vanessa Fox (9) und Naike Barthold springt der Ball ins Aus. Foto: sem

Den schon angesprochenen dritten Durchgang holte sich der Spitzenreiter dann wieder klar mit 25:11. "Wir haben gute Angaben gemacht und den Gegner unter Druck gesetzt. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft", erklärte der Holzer Trainer Bernd Zewe. sem

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