"Wir sind für den Ernstfall gut aufgestellt"

Schiffweiler · Bei der Jahreshauptübung der Schiffweiler Feuerwehr mit ihren vier Löschbezirken galt es auch, eine verletzte und eine unter Baumstämmen eingeklemmte, verletzte "Person" zu retten. Die Aufgabe wurde gelöst.

 Etliche Einsatzkräfte des Löschbezirks Landsweiler-Reden kümmern sich um die unter Baumstämmen eingeklemmte "Person", eine Dummy-Puppe. Foto: Bernhard Schäfer

Etliche Einsatzkräfte des Löschbezirks Landsweiler-Reden kümmern sich um die unter Baumstämmen eingeklemmte "Person", eine Dummy-Puppe. Foto: Bernhard Schäfer

Schiffweiler. Dichter Rauch dringt aus der Werkstatt der Firma Fensterbau Jakob in der Feldstraße in Schiffweiler. Aus dem Innern der Fertigungshalle hört man Knistern und Knarren, Stimmengewirr und Hilferufe schallen über den Hof der Schiffweiler Traditionsfirma. "Es ist schon ein etwas beklemmendes Gefühl, obwohl ich weiß, dass es nur eine Übung ist." Elisabeth Jakob schaut sich mit ihrem Mann die Vorbereitung zur Jahreshauptübung der Feuerwehr Schiffweiler an und wartet, wie etliche weitere Zuschauer, auf das Anrücken der ersten Einsatzkräfte.Kurze Zeit später durchdringt lautes Martinshorn die Ruhe in der engen Seitenstraße. Das erste Löschfahrzeug des Löschbezirks Schiffweiler bahnt sich seinen Weg durch die Menschenmenge. Löschmeister Bastian Jung steigt als Erster aus und stülpt sich die Weste mit dem Aufdruck "Einsatzleiter" über. Eine verantwortungsvolle Aufgabe für den jungen Wehrmann. Sofort erkundet er die Lage und weist seine Mannschaft ein. Eine Tür muss mit Spezialwerkzeug aufgebrochen werden: Erst jetzt kann sich der Angriffstrupp der Wehr, ausgerüstet mit schwerem Atemschutzgerät, durch den dichten Rauch in die Werkhalle vorkämpfen. Der Einsatzleiter findet weitere Gefahrenstellen auf dem Betriebshof der Firma. Ein Arbeiter liegt auf dem Dach eines Spänesilos und ist verletzt, eine weitere Person ist unter einem Berg von Baumstämmen verschüttet. Zu viel für nur einen Löschbezirk: Jung fordert Verstärkung an und lässt Vollalarm für alle Löschbezirke der Gemeinde Schiffweiler auslösen.

Schlag auf Schlag treffen weitere Fahrzeuge ein. Die Frauen und Männer der freiwilligen Feuerwehren arbeiteten schnell und konzentriert, Schweiß rinnt über die Gesichter und zeugt von schwerer Arbeit. Nach kurzer Zeit waren Löschleitungen gelegt, Erkundungs- und Bergungsmannschaften im Gebäude unterwegs und die Übung voll im Gange. Der Löschbezirk Heiligenwald sorgt mit einer eindrucksvollen Vorführung für Spannung unter den Zuschauern. Über die Schiebeleiter wird eine Trage in zehn Meter Höhe gezogen und die "verletzte" Person gerettet.

In einer anderen Ecke des Betriebsgeländes kümmern sich die Einsatzkräfte aus dem Löschbezirk Landsweiler-Reden um die unter Baumstämmen eingeklemmte Person. Mit Lufthebern wird die schwere Last von dem Verletzten sanft angehoben bis der Körper befreit ist.

Über 80 Wehrleute aus allen vier Löschbezirken der Schiffweiler Wehr waren in die Übung eingebunden: Weitere 20 standen für einen Ernstfall in Reserve. Bürgermeister Markus Fuchs (SPD) und Wehrführer Michael Sieslack waren mit der Leistung der Wehrleute zufrieden. "Die Wehr Schiffweiler ist sehr gut aufgestellt und vielseitig in ihrem Können" sagte Fuchs bei der Übungsbesprechung und verwies auf die 500 000 Euro, die die Gemeinde in diesem Jahr in die Anschaffung zwei neuer Fahrzeuge investiert hat. Er bedankte sich bei allen Wehrleuten für ihr hohes Engagement zum Wohle der Schiffweiler Bürger. "Es ist schon trotz Übung ein beklemmendes Gefühl."

Elisabeth Jakob

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