„Wir müssen wieder aufstehen“

Völklingen · Völklingen bucht mit einem Sieg über Jägersburg das Relegations-Ticket. Der FSV bangt weiter.

Riesenchance für Völklingens Felix Dausend (1.v.r.), aber der Völklinger verpasst frei vor dem leeren Tor den Ball. Foto: Rolf Ruppenthal

Riesenchance für Völklingens Felix Dausend (1.v.r.), aber der Völklinger verpasst frei vor dem leeren Tor den Ball. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

In der 84. Minute setzte Marvin Wollbold mit dem 4:1 den Schlusspunkt im Saarderby gegen den FSV Jägersburg. Für Wolfgang Brenner, den Vorsitzenden und Stadionsprecher in Personalunion bei Fußball-Oberligist Röchling Völklingen, war es das Signal, wieder das Mikrofon zu bemühen. Doch statt der üblichen Durchsage folgte zur Überraschung aller eine Gesangseinlage: "Ja, ja, ja - Röchling ist der geilste Club der Welt", ließ Brenner die Boxen beben. Der Grund: Nach dem 4:2-Sieg über Hertha Wiesbach, bei dem Wollbold im November zwei Mal traf, versprach er dem 19-jährigen Senkrechtstarter aus einer Bierlaune heraus, beim nächsten Heimtor neue Töne anzustimmen.

Der Beitrag passte bestens zur allgemeinen Stimmung am Samstag, denn mit dem souveränen 4:1 (1:0) über die abstiegsgefährdeten Gäste machte Völklingen die Regionalliga-Relegation perfekt. Schott Mainz half mit dem 4:1-Sieg beim TuS Mechtersheim mit: Der Abstand zur Spitze bleibt somit bei drei Zählern, doch bei elf Punkten zum Vierten hat Völklingen nun Gewissheit. Der Dritte Wiesbach hat nicht für die Regionalliga gemeldet.

Gegen Jägersburg war Dominic Altmeier Wegbereiter des dritten Erfolgs in Serie: Nach toller Vorarbeit von Marcel Linn köpfte Altmeier zum 1:0-Pausenstand ein (24.). Vier Minuten nach der Pause setzte Nico Zimmermann mit einem genialen Zuspiel aus der eigenen Hälfte Artur Schneider in Szene. Der Flügelspieler legte rechts im Strafraum quer und servierte Altmeier dessen siebtes Tor aus sieben Partien - 2:0 (49.). Wenig später traf Linn mit einem satten Flachschuss zum 3:0 (69.). Jägersburg witterte nach Tim Schäfers 1:3 (81.) kurz Morgenluft, ehe Wollbold mit Saisontor elf zur Stelle war.

"Ich kann den Jungs für ihre erste Halbzeit keinen großen Vorwurf machen. Das frühe 2:0 nach der Pause war der Knackpunkt. Wir probierten danach, weiter nach vorne zu spielen, hatten aber kaum Möglichkeiten", sagte FSV-Trainer Marco Emich, für dessen Elf es nun schwer wird, den unsicheren 14. Platz noch zu verlassen. Nach der sechsten Niederlage in Folge liegt Jägersburg mit 34 Punkten fünf Zähler hinter dem SV Morlautern und nur noch zwei vor Völklingens nächstem Gegner Arminia Ludwigshafen: "Mit einem Völklinger Sieg dort wäre uns sehr geholfen. Wir wissen nicht, ob der fünftletzte Platz reicht, aber bei fünf Punkten Rückstand muss das primäre Ziel wohl lauten, diesen zu behalten", ergänzte Emich. "Völklingens Sieg war verdient. Wir haben ganz gut angefangen und wenig zugelassen, dann aber leisten wir uns wie so oft hinten unnötige Fehler und Ballverluste. Das ist in der Liga tödlich", beklagte Jägersburgs Matthias Stumpf nach der 1:4-Niederlage ein. Der Kapitän lieferte mit seiner Flanke, die der Ex-Völklinger Murat Adigüzel per Kopf nicht richtig gedrückt bekam, die Vorlage zur besten Gästechance vor der Pause (41.). Nach Adigüzel-Ablage traf Schäfer zwar zum 1:3, doch insgesamt war Jägersburg offensiv zu harmlos. "Wir müssen wieder aufstehen", fordert Emich. Und Stumpf weiß mit Blick auf Samstag, 15.30 Uhr: "Es wird schwer für uns, aber wir haben noch zwei Heimspiele."

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