"Wir müssen Gras fressen"

Saarbrücken. Die Herren sind noch weit entfernt davon, die Frauen schon drin. Mit einem Sieg mit zwei Toren Unterschied gegen den SV Wehen-Wiesbaden könnte die U19 des 1. FC Saarbrücken den Aufstieg in die A-Jugend-Bundesliga klarmachen. Die Europapokal-Regel, nach der bei Torgleichheit die Zahl der Auswärtstore entscheidet, gilt für die Aufstiegsspiele nicht

 FCS-Spieler Julian Fricker (in weiß) geht hier gegen Wehens Michael Seidelmann zu Werke. So engagiert will der FCS auch im Rückspiel auftreten. Foto: Schulz

FCS-Spieler Julian Fricker (in weiß) geht hier gegen Wehens Michael Seidelmann zu Werke. So engagiert will der FCS auch im Rückspiel auftreten. Foto: Schulz

Saarbrücken. Die Herren sind noch weit entfernt davon, die Frauen schon drin. Mit einem Sieg mit zwei Toren Unterschied gegen den SV Wehen-Wiesbaden könnte die U19 des 1. FC Saarbrücken den Aufstieg in die A-Jugend-Bundesliga klarmachen. Die Europapokal-Regel, nach der bei Torgleichheit die Zahl der Auswärtstore entscheidet, gilt für die Aufstiegsspiele nicht. Anstoß im Dillinger Parkstadion ist an diesem Samstag um 16 Uhr.

Nach der 2:3 (0:2)-Niederlage im Hinspiel erwartet FCS-Trainer Bernd Rohrbacher von seiner Mannschaft den absoluten Siegeswillen: "Wenn wir als Aufsteiger vom Feld gehen wollen, müssen wir einfach Gras fressen. Jeder einzelne muss über seine Leistungsgrenze hinaus gehen. Es wird kein Selbstläufer, es gibt in diesem Spiel am Ende nur einen Sieger. Die andere Mannschaft hat ihr Saisonziel verfehlt." Rohrbacher hat mit der Mannschaft das Hinspiel analysiert und Fehler angesprochen: "Es war zu bemängeln, dass wir in der Anfangsphase unsere Chancen nicht verwertet haben." Die größte Möglichkeit vergab Abdul Kizmaz. Der 18-Jährige aus Merchweiler erinnert sich genau: "Ich wollte den Torwart ausgucken. Vielleicht wäre es besser gewesen, ihn auszuspielen", sagt Kizmaz selbstkritisch, "ich habe einfach zu viel überlegt."

Doch nicht nur im Angriff wurden Fehler erkannt, auch bei allen drei Gegentreffern wurde es dem Hessenmeister zu leicht gemacht. "Wir sahen da schon doof aus. Auch weil wir den ersten Ball nicht rechtzeitig aus der Gefahrenzone bekommen haben", gesteht Innenverteidiger Robin Purdy, "die Stürmer haben das allerdings auch clever gemacht. Sie haben sich abwechselnd ins Mittelfeld fallen lassen."

Für den 17-Jährigen aus Mackenbach bei Kaiserslautern hat die Vorbereitung auf das Rückspiel mit dem Schlusspfiff des Hinspiels begonnen. "Der Trainer hat das Positive unseres Spiels in den Vordergrund gestellt, vor allem unseren Kampfgeist", berichtet Purdy. Und diese Ansprache ans Selbstvertrauen hat gewirkt, wie Abdul Kizmaz sagt: "Wir waren spielerisch sicher besser als Wehen. Wir sind fürs Rückspiel doppelt motiviert." Kizmaz hat seinen Vertrag beim FCS vorzeitig bis 2012 verlängert. "Diese Jungs stehen natürlich unter ständiger Beobachtung", sagt FCS-Sportdirektor Dieter Ferner, "durch die enge Verzahnung zwischen A-Jugend, zweiter und erster Mannschaft haben Spieler wie Yannick Bach, Julian Fricker oder Tobias Penth schon oben mitgespielt. Diesen Weg wollen wir weitergehen."

Abwehrspieler Penth ist derzeit das einzige Sorgenkind in Bernd Rohrbachers Planungen, er fehlte wegen Darminfekt beim Training. Trotz des Ausweichens nach Dillingen hofft man auf viele Zuschauer. "Ich habe noch nie vor so vielen Menschen gespielt wie in Wehen", sagt Abdul Kizmaz angesichts der 3000 Besucher in der Brita-Arena, "ich hoffe, dass vielleicht 1000 Zuschauer uns unterstützen."

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