„Wir konnten auch trösten“

Saarbrücken · Sie sind von Solidarität und Hilfsbereitschaft der Flutopfer beeindruckt – und haben selbst dazu beigetragen: Hunderte saarländische Helfer sind in dieser Woche aus dem Hochwassergebiet zurückgekehrt.

Ein Großteil der saarländischen Helfer von Technischem Hilfswerk (THW), Feuerwehr und Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sind nach einem dreiwöchigen Einsatz im Kampf gegen das Hochwasser aus Ostdeutschland und Bayern zurückgekehrt. Eines merkt man allen zurückgekehrten Einsatzkräften an: Sie sind glücklich darüber, dass sie den Menschen helfen konnten, aber auch überrascht von der großen Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander.

Vom THW des Saarlandes waren 239 Helfer aus 23 saarländischen Ortsvereinen im Einsatz. Sie waren im Großraum Magdeburg, Torgau, Dresden, Grimma und dem Landkreis Leipzig tätig. Sie halfen vor allem beim Sichern der Deiche und beim Abpumpen von Wasser. "Wir konnten auch trösten und Mut zusprechen", berichtet THW-Helfer Erik Meisberger (24) vom Ortsverband Illingen.

"Dass so viele Helfer so schnell ihre Ausrüstung zusammenpacken konnten, ist nicht selbstverständlich", sagt der Ortsbeauftragte des THW Illingen, Jörg Lauer. "Man muss daher auch ein großes Lob an die betroffenen Arbeitgeber richten, die die ehrenamtlichen Helfer für die Hilfsaktion freistellten." Der Staat ersetzt bei Einsätzen des THW den Verdienstausfall der Helfer.

Von den saarländischen Feuerwehren waren 118 Wehrleute im Einsatz gegen das Hochwasser nach Magdeburg ausgerückt. "Was wir hier erlebt haben, lässt sich mit Worten oftmals nicht beschreiben. Die Menschen waren trotz ihrer eigenen Notlage sehr hilfsbereit", sagt Illingens Wehrführer Markus Volz, der die Feuerwehr-Einheiten aus dem Landkreis Neunkirchen anführte.

Versorgt wurden die Feuerwehrleute aus dem Saarland von Versorgungseinheiten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Malteser Hilfsdienstes. "Mit acht Helfern haben wir jeden Tag 130 Essen für die erschöpften Helfer zubereitet", berichtet Markus Erbelding, Pressesprecher des DRK-Landesverbands Saar.

Für die saarländische Mannschaft der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) war es der erste Einsatz bei einer Hochwassernotlage außerhalb unseres Bundeslandes. 34 Mitglieder - Rettungsschwimmer, Bootsführer, Strömungsretter und Taucher - halfen im Hochwassergebiet. "Der Einsatz war sehr turbulent und anspruchsvoll, die Aufgaben vor Ort konnten von unseren Spezialisten aber zuverlässig und schnell bewältigt werden", so Oliver Zangerle, Pressesprecher des DLRG-Landesverbands. Die Truppe um Zugführer Tobias Wagner hatte neun Fahrzeuge und sechs Booten dabei. Das saarländische Team half bei der Deichsicherung sowie bei Evakuierungen und rettete Menschen und Tiere aus den Fluten.

Zum Thema:

HintergrundDas Hochwasser an Elbe, Donau und deren Nebenflüssen hat in Deutschland einen der größten Einsätze von Hilfsorganisationen und Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Mehr als 82 000 Feuerwehrleute halfen, zudem über 10 000 Helfer von THW, DLRG, DRK und anderen Hilfsdiensten - zumeist ehrenamtlich. ard

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