„Wir haben zu gute Fußballer“

Völklingen · Der SV Röchling Völklingen will am Samstag gegen die SpVgg Burgbrohl die Negativserie in der Fußball-Oberliga beenden. Warum es bislang so schlecht läuft, erklärt Torhüter Denis Gilgemann mit einer eigenen Theorie.

 Denis Gilgemann hatte seine Karriere eigentlich schon beendet, konnte aber wieder reaktiviert werden. Foto: Ruppenthal

Denis Gilgemann hatte seine Karriere eigentlich schon beendet, konnte aber wieder reaktiviert werden. Foto: Ruppenthal

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In dieser Saison hat der Fußball-Oberligist SV Röchling Völklingen gegen die Aufsteiger noch keinen einzigen Punkt geholt. Gegen Hertha Wiesbach gab es zwei Niederlagen (1:3 und 0:3), gegen Alemannia Waldalgesheim (0:2) und gegen die SpVgg Burgbrohl (0:2) kassierte Völklingen ebenfalls Pleiten. Am Samstag, 14.30 Uhr, kommt Burgbrohl zum Rückspiel ins Hermann-Neuberger-Stadion - und die schlimme Negativserie soll im letzten Spiel des Jahres ein Ende finden.

"Wir müssen gewinnen. Oder wenigstens einen Punkt holen. Auf gar keinen Fall dürfen wir dieses Spiel auch noch verlieren", betont Denis Gilgemann, der Völklinger Ersatztorwart. Der 38-Jährige wohnt in Schoeneck und ist Polizist von Beruf. "Ich habe nur Nachtschicht. Deshalb hatte ich vor zwei Jahren auch meine Karriere beendet, weil ich nicht richtig trainieren konnte", erzählt er. Völklingens Trainer Werner Weiß holte Gilgemann aber aus dem "vorgezogenen Ruhestand" zurück, weil er einen zweiten Torwart brauchte.

Gilgemann hat in der Jugend von US Forbach mit dem Fußball begonnen und danach in der A-Jugend des 1. FC Saarbrücken sowie weitere sieben Jahre in der zweiten Mannschaft des FCS gespielt. Mit 24 ging Gilgemann nach Forbach zurück, ehe er mit 29 erstmals nach Völklingen kam. Seine beiden letzten Jahre als Torwart verbrachte er beim FV Diefflen. "Ich habe mit 38 Jahren nicht mehr den Anspruch, Nummer eins in Völklingen zu sein. Ich will nur aushelfen."

Das musste er bereits vier Mal, unter anderem, weil Stammtorwart Sebastian Buhl zwei Mal vom Platz gestellt wurde. In den vergangenen beiden Spielen hat Buhl häufig gepatzt und dabei vier Gegentore verschuldet. Dennoch glaubt Gilgemann, dass Werner Weiß morgen keinen Torwartwechsel vollziehen wird. "Das wäre auch das falsche Zeichen. Buhl ist ein guter Torwart, hat super Spiele gemacht. Im Moment sind seine Nerven nicht mehr die besten, aber man darf einen jungen Torwart jetzt nicht abstrafen. Im letzten Spiel des Jahres soll man nicht alles ändern", sagt Gilgemann.

Er nennt einen ungewöhnlichen Grund dafür, dass Völklingen Tabellenletzter ist: "Wir haben zu gute Fußballer. Die können richtig gut Fußball spielen, aber sie können nicht bolzen. Und genau das braucht man im Abstiegskampf. Da muss man mal scheiße spielen und einen Punkt holen, dann kommt das Selbstvertrauen von alleine wieder zurück." Außerdem braucht Völklingen ein paar "Lautsprecher" auf dem Platz, sagt Gilgemann: "Die Jungen sind zu still. Außer Michael Ogrodniczek macht keiner den Mund auf. Die müssen sich auch mal anschreien."

Er ist sich sicher, dass die Winterpause Völklingen gut tun wird. "Da kann man mal zwei Monate im Kopf abschalten. Wenn dann noch der ein oder andere Neue dazu kommt, werden wir die Kurve kriegen." Voraussetzung dafür ist aber jetzt ein Erfolg gegen Burgbrohl und im neuen Jahr eine erfolgreiche Heimsaison. "Die Heimspiele müssen wir gewinnen, und auswärts mal ab und zu punkten. Dann schaffen wir den Klassenverbleib."

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