"Wir haben uns gefestigt"Eine gefühlte Niederlage für Oberthal-Hirstein

Marpingen. Das ist die perfekte Welle, auf der die Damen des Handball-Oberligisten DJK Marpingen derzeit reiten. Und einen fast perfekten Spieltag erlebten sie vergangenen Samstagabend in der Sporthalle, wo sie gegen Titel-Kandidat HSG Wittlich einen deutlichen 31:23-Erfolg feierten

 Hände hoch: Die Marpingerinnen Vicki Baski, Marina Bleimehl, Lisa Meier, Elke Zägel und Eveline Czajka (von links) klatschen sich nach dem fünften Sieg in Folge ab.Foto: B & K

Hände hoch: Die Marpingerinnen Vicki Baski, Marina Bleimehl, Lisa Meier, Elke Zägel und Eveline Czajka (von links) klatschen sich nach dem fünften Sieg in Folge ab.Foto: B & K

Marpingen. Das ist die perfekte Welle, auf der die Damen des Handball-Oberligisten DJK Marpingen derzeit reiten. Und einen fast perfekten Spieltag erlebten sie vergangenen Samstagabend in der Sporthalle, wo sie gegen Titel-Kandidat HSG Wittlich einen deutlichen 31:23-Erfolg feierten. Doch Mitte der zweiten Halbzeit hatte die Sieges-Party ins Wasser zu fallen gedroht: Vicki Baski warf vorne lediglich Gäste-Torfrau Nicole Ruppert an, im Gegenzug erzielte Maria Flesch den Ausgleichstreffer zum 18:18 (40. Minute). "Das war eine kritische Phase", atmet Manfred Wegmann nach dem Sieg erleichtert durch. Denn seine Mannschaft brach danach nicht ein, sondern bestand die Prüfung mit Bravour. "Wir haben uns gefestigt", erklärt der Moskitos-Trainer. Wurden seine Handballerinnen in früheren Spielen nervös, "legen sie heute einen Zahn zu". So etwa Tini Klos aus der ebenfalls von Wegmann trainierten zweiten Mannschaft. Die in den Kader der ersten aufgerückte Klos bewies in der brenzligen Situation Nervenstärke und brachte die Moskitos wieder nach vorne, ehe Elke Zägel per Siebenmeter auf 20:18 erhöhte. Zwar konnte Wittlich noch mal verkürzen, doch dann war es erneut zwei Mal Klos, durch deren Treffer die Moskitos vor 150 Zuschauern auf 22:19 davonzogen. "Ich hatte auf zwei Kreis-Spielerinnen umgestellt, und Tini hat die Dinger einfach reingemacht. Ihre Tore waren sehr wichtig", sagt Wegmann. Begonnen hatte die Partie in der Marpinger Sporthalle unerwartet einseitig: Die Heim-Sieben legte einen furiosen Auftakt hin, und ehe die Gäste sich versahen, lagen sie mit 1:5 zurück. Den Vorsprung hielten die Moskitos bis zur Pause mehr oder weniger klar (15:12), wobei Rückraumspielerin Marina Bleimehl und Torfrau Nina Buchholz Schlüsselfiguren waren: Bleimehl zeigte eine starke Defensivleistung und nahm Wittlichs Top-Angreiferin Tatjana Nykytenko über weite Strecken aus dem Spiel, Buchholz dirigierte lautstark ihre Vorderleute und war mit schönen Paraden ein Rückhalt ihrer Mannschaft. Trainer Wegmann lobte: "Nina hat eine super Leistung abgeliefert. Wichtig war auch, dass wir Nykytenko so aus dem Spiel nehmen konnten." Nicht so gut gefiel ihm, "dass wir vorne viele Bälle unnötig weggegeben haben". Das führte dazu, dass Wegmann Ende der ersten Hälfte an der Seitenlinie laut wurde. Am Ende aber stand der fünfte DJK-Sieg in Folge. Marpingen liegt nun auf dem dritten Platz der RPS-Oberliga (10:2 Punkte). Tabellenführer ist der TSV Kandel mit 13:1 Punkten, gefolgt von Mainz-Bretzenheim (11:1/6). Die Tore für die DJK: Christine Detzler 5/1, Elke Zägel 5/1, Tini Klos 4, Marina Bleimehl 4, Lisa Meier 1, Katharina Leib 4, Nadine Klein 3, Vicki Baski 5/1.Oberthal. "Sie hätten auf Zeit spielen müssen", ärgert sich der Trainer der FSG Oberthal-Hirstein, Dominik Rudolphy, nach dem Spiel seiner Handball-Damen. "Das war wirklich eine dumme Niederlage." Dabei hat die FSG genau genommen gar nicht verloren. Mit einem 24:24-Unentschieden endete das ausgelagerte Heimspiel der FSG in der Sporthalle Marpingen gegen den Tabellenzehnten SG Albersweiler-Hauenstein-Ranschbach. Als Verlierer schienen sich die Handballerinnen aus Oberthal trotzdem zu fühlen. Denn ihr zweiter Saison-Sieg war schon zum Greifen nahe. Zwischenzeitlich führte die FSG mit acht Toren. Doch technische Fehler und zu wenig Wille, sich durchzusetzen, hätten sein Team am Ende den Sieg gekostet, meint Rudolphy, der das Team gemeinsam mit Claudia Schikotanz betreut. Dabei hatte die Heimmannschaft gut begonnen. Von der zwölften bis zur 20. Minute warfen die Spielerinnen der FSG sechs Tore, ohne einen Gegentreffer zu kassieren. Besonders in der Abwehr waren die Oberthaler Frauen stark. Folge: Die FSG startete mit einem Polster von 16:9 in die zweite Halbzeit. Doch während der Abstand zu Hauenstein in der 42. Minute sogar acht Tore betrug, war er vier Minuten vor Schluss auf vier geschrumpft (24:20). "Zu diesem Zeitpunkt hätten sie den Ball besser laufen lassen müssen, um Zeit zu gewinnen", meint Trainer Rudolphy. "Selbst wenn die Schiedsrichter dreimal Zeitspiel gepfiffen hätten, hätte Hauenstein nicht ausgleichen können." Stattdessen führten die Oberthalerinnen ihre Freiwürfe schnell aus und verloren viele Bälle an Hauensteins Abwehr. "Wir waren zu nervös", sagt Lisa Lambert Spielerin bei der FSG, "am Schluss haben wir nicht mehr gut gespielt." Lambert hatte am Samstag ihren ersten Einsatz nach einem Jahr Verletzungs-Pause. Obwohl sie bereits drei Minuten nach der Einwechselung traf, ärgerte sie sich über ihre Leistung: "Ich hätte mehr Tore machen können." Das Problem bei diesem Spiel sei gewesen, dass die Mannschaft zu verbissen versucht hätte, die Führung wieder zu vergrößern, statt den Vorsprung über die Zeit zu retten, sagt Lambert. Immerhin: Durch das Remis ist die FSG vom 13. auf den elften Platz vorgerückt. Allerdings hätte sie mit einem Sieg den Sprung aus der Abstiegszone geschafft.kiraTore für die FSG: Lisa Lambert 3, Silja Collet 1, Julia Hoffmann 3, Lilli Weidel 3, Nina Kannengießer 1, Christina Schuh (13/7).

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