Marpingen. Manfred Wegmann sitzt nachdenklich auf seinem Stuhl. Er legt die Stirn in Falten. Es vergehen einige Sekunden. Wegmann überlegt. Er lässt die vergangenen Spiele Revue passieren. Zu einem schlüssigen Ergebnis kommt der Trainer der HSG Nordsaar aber nicht. "Ich habe mir schon einige Gedanken darüber gemacht. Aber ich weiß nicht, ob ich zufrieden sein kann mit dem, wie die Hinrunde bisher gelaufen ist." Vor der Saison hatten die Nordsaar-Handballer ein klares Ziel: Wir wollen aufsteigen. Doch schon jetzt scheint es so gut wie sicher, dass sie dies nicht verwirklichen können. Zu stark ist die HG Saarlouis II bisher aufgetreten. Zu groß ist der Rückstand der Nordsaar-Männer auf den Tabellenführer. Auf dem vierten Platz liegen sie momentan, sieben Punkte hinter den noch ungeschlagenen Saarlouisern. Wegmann: "Wir hatten ein Ziel - und das wird nicht zu erreichen sein. Aber rechnet man Saarlouis weg, dann liegt oben alles eng beisammen und damit können wir halbwegs zufrieden sein." Denn die Handballer des SV Zweibrücken II, die einen Platz vor Nordsaar liegen, haben ebenfalls sieben Verlustpunkte. Der zweitplatzierte TBS Saarbrücken hat sechs. Der Kampf um den Platz hinter der HG Saarlouis II ist also noch offen. Doch gerade deshalb ärgern Wegmann vermeidbare Niederlagen, wie die gegen den TV Birkenfeld und die MSG Untere Saar II. "Wir haben in diesen Spielen nicht unser Niveau gespielt. Wir waren einfach schlecht und haben verdient verloren", weiß er. Zwei Niederlagen und ein Unentscheiden in Folge - plötzlich nur noch im Mittelfeld der Tabelle. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in den Abstiegsstrudel hineingeraten", sagt Wegmann plötzlich. Das Wort Aufstieg verbannten die Nordsaarmänner aus ihrem Wortschatz. Das neue Saisonziel: Wir denken nur von Spiel zu Spiel und wollen unseren Fans attraktiven Handball zeigen. Und kaum haben die NordsaarMänner ihr Ziel geändert, klappt es auch wieder auf dem Handballfeld. Sie agieren abgeklärter, behalten auch in brenzligen Situationen die Nerven. Ein Rückstand bringt sie nicht mehr so schnell aus der Ruhe. Aber Wegmann glaubt nicht, dass das alles nur eine Kopfsache war: "Ich habe einmal nachgerechnet. Wir haben mit Tobias Frei und Lukas Böing nur zwei Spieler im Kader, die in dieser Saison noch nicht verletzt waren. Wenn man nie mit dem kompletten Kader trainieren kann, dann kann man Spielabläufe nur schwer einüben." Und somit steht ein Wunsch des HSG-Trainers für das kommende Jahr schon fest. Er hofft, dass seine Spieler gesund bleiben. Denn dann, so ist er sicher, lassen sich auch die Ziele der Nordsaar-Männer für 2009 verwirklichen. Wegmann: "Wir wollen unsere Leistung im neuen Jahr stabilisieren und immer wieder so spielen, dass unsere Zuschauer sagen: Das hat uns gefallen. Wir kommen wieder zur HSG Nordsaar in die Halle."