"Wir haben die Klasse vielleicht am Anfang unterschätzt"

Emmersweiler. Wie für fast alle Mannschaften, die aus der Kreisliga A Warndt in die Bezirksliga Saarlouis gewechselt sind, war die neue Liga auch für den SV Emmersweiler so etwas wie der harte Boden der Realität. "Wir hatten uns das natürlich anders vorgestellt. Ziel war ein gesicherter Mittelfeld-Platz, jetzt ist das Ziel, die Klasse zu halten. Uns geht es da genauso wie St

Emmersweiler. Wie für fast alle Mannschaften, die aus der Kreisliga A Warndt in die Bezirksliga Saarlouis gewechselt sind, war die neue Liga auch für den SV Emmersweiler so etwas wie der harte Boden der Realität. "Wir hatten uns das natürlich anders vorgestellt. Ziel war ein gesicherter Mittelfeld-Platz, jetzt ist das Ziel, die Klasse zu halten. Uns geht es da genauso wie St. Nikolaus, Ay Yildiz oder Altenkessel", erklärt Betreuer Peter Quinten.Alle vier Mannschaften waren ambitioniert gestartet und finden sich jetzt im Abstiegskampf wieder. Und so gibt auch Marcel Keller, der Vorsitzende, unumwunden zu: "Wir haben die Klasse vielleicht am Anfang unterschätzt. Es gibt viele Vereine, die sportlich, aber auch finanziell stärker aufgestellt sind."Neben der Stärke der Gegner führte aber auch die Zusammensetzung des Kaders zu Start-Schwierigkeiten, berichtet Keller: "Wir haben viele französische Spieler im Aufgebot, die zu Beginn der Saison noch in Urlaub waren. Und dann kam das Torhüter-Problem dazu." Denn da die Mannschaft vier Spiele ohne Torhüter Alexandre Szkatulski auskommen musste und der Torhüter der zweiten Mannschaft ebenfalls vier Spiele lang ausfiel, mussten immer wieder Feldspieler wie Emanuel Aceto im Tor aushelfen.Vor allem das 4:6 in Bisten ist Quinten in schmerzhafter Erinnerung geblieben: "Wenn man auswärts vier Tore schießt, muss man das Spiel gewinnen. Wir verlieren es." Dass die Stärken des SVE in der Offensive liegen, war schon vergangene Saison so, aber in der Bezirksliga können damit die Lücken in der Abwehr noch nicht geschlossen werden. Dennoch hat der Verein personell nicht nachgelegt. Weder im Tor, noch in der Defensive. "Wir hoffen, dass es so klappt", sagt Quinten. Die fehlenden Verstärkungen sollen im Training kompensiert werden - bis auf eine kleine Pause über die Feiertage wurde beim SV Emmersweiler durchgehend trainiert. Doch neben der sportlichen Umstellung gab es auch eine weitere, mehr als unschöne Erfahrung für Emmersweiler. So soll es in mindestens zwei Spielen zu rassistischen Äußerungen gegenüber den französischen Spielern des SVE gekommen sein - teilweise sogar von Offiziellen. "Das war natürlich nicht in allen Spielen, wir haben auch sehr schöne Erfahrungen gemacht. Aber in Zeiten, in denen der DFB Integration bei der Jugend großschreibt, darf so etwas eigentlich nicht mehr passieren." Zumal gerade diese Mischung aus deutschen und französischen Spielern seit mehr als 20 Jahren zur Identität des Emmersweiler Fußballs gehört. "Unsere französischen Spieler haben teilweise einen kürzeren Weg zum Training als die deutschen. Das macht unseren Verein auch aus", sagt Quinten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort