Wir brauchen endlich Torrichter!

Wir fordern Torrichter und weiße Taschentücher für alle! Denn wir können Ungleichbehandlung nicht ertragen. Während die Bundesliga-Vereine sechs Schiris bei jedem Spiel haben, bekommen die Bezirks- und A-Ligisten nur einen zugeteilt. Von wegen Linienrichter, Vierter Mann oder Torrichter - die arme S . . . eele muss alles allein entscheiden

Wir fordern Torrichter und weiße Taschentücher für alle! Denn wir können Ungleichbehandlung nicht ertragen. Während die Bundesliga-Vereine sechs Schiris bei jedem Spiel haben, bekommen die Bezirks- und A-Ligisten nur einen zugeteilt. Von wegen Linienrichter, Vierter Mann oder Torrichter - die arme S . . . eele muss alles allein entscheiden. Bei solchen Voraussetzungen kann es halt mal zu einem Phantom-Tor kommen - wie am vergangenen Sonntag in der Bezirksliga Saarbrücken beim Spiel SG Ensheim gegen SF Köllerbach II (2:2). In der 89. Minute erzielte Köllerbach den Ausgleich. Aber war der Ball wirklich drin? Ganz Ensheim schwört, dass er vom Torwart über die Latte gelenkt worden und auf dem Netz gelandet sei. Der Beweis: Kein Köllerbacher habe gejubelt. Doch Schiedsrichter Heiner Wollbald entschied auf Tor. Nach Protesten der Ensheimer wurde Wollbold unsicher. Er fragte die Köllerbacher, ob es ein Tor war. Raten Sie Mal, was die gesagt haben . . . Köstlich war die Aussage des Köllerbacher Trainers Dirk Götzinger: "Der Ball hat nicht im Netz gezappelt, aber er war drin." Wie geht das denn? Egal. Das Tor zählt, und wir fordern Torrichter in allen Ligen. Wir wissen, dass es dafür nicht genug Schiedsrichter gibt. Aber es gibt genug weiße Taschentücher. Und warum soll man es nicht machen, wie in den Fünfzigern, als jeder Verein eine Vertrauensperson abstellen musste, die mit Taschentuch bewaffnet an der Linie stand und dem Schiri anzeigte, ob der Ball aus war oder eben nicht. Wer jetzt protestiert ("aber die sind doch parteiisch"), dem antworten wir: die Köllerbacher Spieler auch. Trotzdem wurden sie von Schiri Wollbold um Rat gefragt.

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