"Wir brauchen die besten Köpfe"

Kreis Saarlouis. "Bouillon will Gehälter der Sparkassen-Chefs kappen" titelte gestern die Saarbrücker Zeitung. St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon meinte, es sei höchste Zeit einzugreifen. Er sieht die Sparkassen auf dem Weg zu einem "Selbstbedienungsladen". Bis zu 20 000 Euro Monatsgehalt für Vorstandsvorsitzende sei viel zu viel

Kreis Saarlouis. "Bouillon will Gehälter der Sparkassen-Chefs kappen" titelte gestern die Saarbrücker Zeitung. St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon meinte, es sei höchste Zeit einzugreifen. Er sieht die Sparkassen auf dem Weg zu einem "Selbstbedienungsladen". Bis zu 20 000 Euro Monatsgehalt für Vorstandsvorsitzende sei viel zu viel.

Wir fragten in Saarlouis nach. Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Saarlouis (KSK) ist seit Anfang dieses Jahres Horst Herrmann. "Ich werde mich dazu nicht äußern", sagt der Chef der 770 KSK-Mitarbeiter in 60 Geschäftsstellen. Herrmann verweist an die Vorsitzende des KSK-Verwaltungsrats, Landrätin Monika Bachmann (Foto: see).

Und die ist im Gespräch mit der SZ keineswegs begeistert von Bouillons Ausführungen. "Die Sparkassen kann man trotz ihres öffentlich-rechtlichen Status nicht mit dem öffentlichen Dienst vergleichen", sagt sie. "Sparkassen sind Wirtschaftsunternehmen, die auf einem schwierigen Markt mit vielen Wettbewerbern konkurrieren."

Die Landrätin will deshalb an der Spitze der Sparkassen "die besten Köpfe". Sie will verhindern, "dass uns die guten Leute abwandern". Es sei doch besser, ein guter Sparkassenchef arbeite hier bei uns, statt in Frankfurt ein Mehrfaches zu verdienen.

In einem Punkt möchte Bachmann dem St. Wendeler Verwaltungschef außerdem ganz deutlich widersprechen. "Den Ausdruck ,Selbstbedienungsladen' finde ich unerhört", sagt sie. "Die Vorstandsmitglieder der Sparkassen entscheiden nicht selbst über ihre Gehälter, sondern die Verwaltungsräte."

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