Winziger Schnitt hinterlässt keine Narben

Sulzbach. Im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach gibt es eine neuartige Methode der Gallenblasenoperation. Die kranke Gallenblase kann nun durch den Bauchnabel entfernt werden - mit einem winzigen Schnitt, der keine Narben hinterlässt. Die Chirurgie am Sulzbacher Klinikum nutzt das neue minimal-invasive Verfahren seit wenigen Wochen

Sulzbach. Im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach gibt es eine neuartige Methode der Gallenblasenoperation. Die kranke Gallenblase kann nun durch den Bauchnabel entfernt werden - mit einem winzigen Schnitt, der keine Narben hinterlässt.

Die Chirurgie am Sulzbacher Klinikum nutzt das neue minimal-invasive Verfahren seit wenigen Wochen. Eine einzige, etwa ein Zentimeter große Eröffnung im Bauchnabel reicht nun aus, um an das Organ heranzukommen und es zu entfernen. Zuvor waren bei dem Eingriff vier kleine Schnitten im Bauchraum unerlässlich. "Da sieht man am gesamten Bauchraum gar nichts mehr", sagt Privatdozent Dr. Hinnerk Gebhardt, Chefarzt der Klinik für Chirurgie (Foto: SZ). Etwa 160 Gallenblase-OPs im Jahr zählt die Sulzbacher Klinik für Chirurgie, von denen bei 93 Prozent der Patienten der "minimal-invasive, laparoskopische Eingriff" in Frage kommen kann.

Die ersten Gallenoperationen mit der neuen Technik seien inzwischen gut verlaufen. "Die Patienten sind begeistert", erklärt der Chefarzt. Gebhardt vertritt dabei die Auffassung, dass sich vor allem junge Frauen für diese Operationsmethode entscheiden. Nicht, weil Männer für die Gallenblasen-Entfernung durch den Bauchnabel ungeeignet wären, sondern weil für Frauen der kosmetische Aspekt besonders wichtig sei. Generell ungeeignet für den Eingriff seien jedoch sehr übergewichtige Menschen. Für eine Gallenblase mit einer fortgeschrittenen Entzündung eignet sich das Verfahren genauso wenig wie für Patienten, die früher schon einmal im Bauchraum operiert worden sind.

Die bisherigen Operationen zeigen laut Klinik, dass die Patienten durch die neue Technik weniger Schmerzen haben werden. Die Chirurgie jedenfalls ist fest davon überzeugt, dass die neue Methode der Gallenoperation ein innovativer Schritt nach vorn ist. "Es vervollständigt unser Repertoire an minimal-invasiver Technik", sagt Dr. Hinnerk Gebhardt. red/mh

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