Winzer der Region hoffen auf Rekordernte

Perl/Mainz. Die Winzer im Saarland und in Rheinland-Pfalz bereiten sich auf eine ungewöhnlich frühe Weinlese vor. Schon kommende Woche soll auf Weinbergen bei Worms (Rheinhessen) und in der Pfalz mit der Ernte der ersten Trauben begonnen werden. Das wäre der früheste Start in der Geschichte des Pfälzer Weinanbaus, sagt zumindest Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut in Mainz

Perl/Mainz. Die Winzer im Saarland und in Rheinland-Pfalz bereiten sich auf eine ungewöhnlich frühe Weinlese vor. Schon kommende Woche soll auf Weinbergen bei Worms (Rheinhessen) und in der Pfalz mit der Ernte der ersten Trauben begonnen werden. Das wäre der früheste Start in der Geschichte des Pfälzer Weinanbaus, sagt zumindest Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut in Mainz. "Auch unsere Trauben haben bereits jetzt den Reifegrad den sie normalerweise Ende August haben", bestätigt Helmut Herber, Präsident des saarländischen Winzerverbands, den ungewöhnlichen Reifeprozess 2011. Doch im Gegensatz zu den Pfälzern will Herber mit der Ernte der reifen Früchte noch bis Mitte September warten. Warum? "Dadurch setzen die Trauben mehr Zucker um und der Wein wird süßer, aromatischer und kräftiger."Doch warum sind die Trauben jetzt schon reif? "Das liegt am ungewöhnlich frühen Beginn der Rebblüte, bedingt durch die warmen Monate März und April", weiß Herber. Dass die Winzer an Mosel und Rhein fünf Wochen früher als ihre Saar-Kollegen ernten, läge daran, dass dort stark Spezialsorten angebaut werden, die gerade für Federweißer gebraucht werden.

Die Hauptlese der bekannteren Sorten wie Müller-Thurgau beginnt auch in der Pfalz wohl Anfang September. Damit beginnen sie etwa zwei bis drei Wochen früher als sonst. Im Saarland hat sich die Erntezeit um zwei Wochen verschoben

Über Menge und Qualität der diesjährigen Ernte können beide Winzer nur spekulieren. Doch sind Herber und Büscher optimistisch. Der Reifegrad der Trauben liege gerade in Rheinland-Pfalz noch vor den Werten des bisherigen Rekordjahres 2003. "Nun kommt es auf das Wetter im August an", tritt Büscher auf die Euphorie-Bremse. Und auch Herber warnt. "Hagel und Dauerregen können die komplette Traubenernte noch zerstören." Wie damals - 1971. Da hatten starke Hagelschauer die Arbeit eines Jahres zunichte gemacht. Doch an solche Horrorszenarien will der Winzer aus Perl nicht denken: "Es wird schon gut gehen." Allen Grund zum Optimismus hat Herber. Denn die Obermoselwinzer kamen im Gegensatz zu den Pfälzern nach einem Kaltwettereinbruch im Mai mit einem blauen Auge davon. In der Pfalz schädigte Frost die Reben von Riesling und Dornfelder auf über 10 000 Hektar. pbe/dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort