Winterbacher Rotes Kreuz ist live beim Wacken Open-Air Drei Saarländer helfen bei Festival

Winterbach. Wenn die deutsche Metal-Ikone Doro heute das Wacken-Open-Air eröffnet, sind die drei Winterbacher, Erik Witczak, Marius Krämer und Oliver Geib, die einzigen DRK-Sanitäter aus dem Saarland die beim Metalfestival ihren Dienst tun. Sie sind integriert in ein aus rund 600 Rotkreuzlern bestehendes europaweites Helferteam

 Heavy-Metal-Fans strecken vor der Bühne ihre Hände zum Metalgruß. Foto: dpa

Heavy-Metal-Fans strecken vor der Bühne ihre Hände zum Metalgruß. Foto: dpa

Winterbach. Wenn die deutsche Metal-Ikone Doro heute das Wacken-Open-Air eröffnet, sind die drei Winterbacher, Erik Witczak, Marius Krämer und Oliver Geib, die einzigen DRK-Sanitäter aus dem Saarland die beim Metalfestival ihren Dienst tun. Sie sind integriert in ein aus rund 600 Rotkreuzlern bestehendes europaweites Helferteam. "Ich habe spontan bei der DRK-Gemeinschaft in Wacken angerufen, und direkt die Zusage für den Einsatz an diesem Großereignis erhalten", erzählte der 22-jährige Witczak. Gestern machte sich das Trio mit einem Leihwagen auf die 820 Kilometer bis nach Wacken in Schleswig-Holstein auf. "Wir sind als Ortsverein für unsere finanziellen Einnahmen und Ausgaben selbst verantwortlich und müssen deshalb die Kosten für den Leihwagen aus unserer Kasse zahlen", informierte der DRK-Vorsitzende Dirk Freiberger. Mit solchen Einsätzen wolle der Ortsverein über die Landesgrenze hinausschauen. "Wir verbinden so die DRK-Tätigkeit mit dem Hobby der Heavy Metal-Musik-von jungen Leuten", meinte Freiberger.Dies sei ein wesentlicher Baustein der innovativen Vereinsphilosophie.

"Wenn ich junge Leute halten will, muss ich ihnen auf der anderen Seite auch was bieten", legte sich Freiberger fest. Schon allein der Name der Kultstätte Wacken löst bei den drei DRK-Metallern die pure Begeisterung aus. "Jeder will doch da einmal hin, aber es ist immer ausverkauft. So sind wird in Doppelfunktion dabei, eigentlich kann ich es fast noch nicht glauben", freute sich Witczak. Im großen Camp-Areal sind sie für die drei Tage in einer Turnhalle untergebracht. Bis zu 140 Sanitäter sind an den Festivaltagen auf einer Geländefläche von über 300 Fußballfeldern gleichzeitig im Einsatz. "Wir werden in Bühnennähe eingesetzt und sind für den Sanitäts-und Behandlungsdienst verantwortlich", schilderte Witczak die Aufgabenstellung.

Die Erfahrungswerte die sie persönlich dabei sammeln, so schätzt Freiberger, werden höchstwahrscheinlich gigantisch sein. "Natürlich auch für den Ortsverein. Ihre Erfahrungen werden wir in unsere Arbeit aufnehmen", stellte Freiberger die Bedeutung des Einsatzes heraus. In ihrer Freizeit werden sie sich die drei Musikliebhaber dann selbst unter die mehr als 80 000 Metalfreunde mischen, und die Bands bei ihren Auftritten feiern. "Danko Jones, Motörhead oder Airbourne live auf Wacken zu erleben, wenn das noch zusätzlich klappen würde, wäre schon riesig", meinte Krämer (18).

Doch im Vordergrund stehe ganz klar der Dienstplan. "Es kribbelt schon richtig in mir drin", sagte Geib (18) vor der Abfahrt. Für das große Event haben sich die Winterbacher noch etwas Besonderes überlegt. Auf der eigens eingerichteten Internetseite berichten sie von der Vorbereitung bis zum Abschluss des Dienstes.

drk-winterbach-saar.de/

wacken

Auf einen Blick

Das Wacken-Open-Air- Festival ist nach Rock am Ring das zweitgrößte jährlich stattfindende dreitägige Festival in Deutschland. Es steigt immer am ersten Augustwochenende in Wacken (Kreis Steinburg) in Schleswig-Holstein. Das Dorf hat 1822 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2010). Im Jahr 2010 strömten 82 500 Besucher in den Wallfahrtsort der Metalgemeinde.

 Die drei Sanitäter freuen sich auf ihre Dienst-Reise. Foto: Faber

Die drei Sanitäter freuen sich auf ihre Dienst-Reise. Foto: Faber

Der DRK-Ortsverein Winterbach hat derzeit 25 aktive Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren. Das DRK vereint das Jugendrotkreuz mit 20 Mitgliedern und die Sparten der realistischen Unfalldarstellung und die Sozialarbeit. frf

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