Historisches Bild der Woche Als die Saar zufror und „befriedigte Saargänger“ auf ihr wandelten

Saarbrücken · Der Winter 1929 war einer der härtesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Unser historisches Bild der Woche zeigt, dass sogar die Saar zugefroren war.

 Die zugefrorene Saar am 10. Februar 1929 mit Blick auf die Luisenbrücke, die links in die Eisenbahnstraße mündet, rechts das ehemalige Schlosscafé, Ecke Viktoriastraße. Auf dem rechten Saarufer ein Vorläufer der heutigen Berliner Promenade.

Die zugefrorene Saar am 10. Februar 1929 mit Blick auf die Luisenbrücke, die links in die Eisenbahnstraße mündet, rechts das ehemalige Schlosscafé, Ecke Viktoriastraße. Auf dem rechten Saarufer ein Vorläufer der heutigen Berliner Promenade.

Foto: Landesarchiv des Saarlandes

Ein paar vereinzelte Schneeflocken wehen am Freitag über die Saar bei Saarbrücken, der Wind am Leinpfad ist kalt – doch Winter geht auch ganz anders. Zum Beispiel 1928/1929. Eine Kältewelle überrollt ganz Europa – ein „Jahrhundertwinter“. Bereits an Weihnachten 1928 ist es bitterkalt, das Thermometer zeigt 10 bis 12 Grad unter Null an. Richtig hart schlägt der Frost im Februar 1929 zu. Extrem kalte Festlandluft gelangt damals am Südrand einer skandinavischen Hochdruckzone aus Osten direkt nach Mitteleuropa. Sie bringt Deutschland bis zu minus 37 (!) Grad. Nahezu alle Gewässer frieren damals zu, sogar der Rhein. Und auch die Saar.