"Schmidt & Sohn" erzählt die jüngste deutsche Geschichte aus einer Perspektive, die uns vertrauter ist als alles, was wir in Geschichtsbüchern darüber lesen können: als Familiendrama, das sich weitab von Berlin und Bonn ereignet, in der tiefsten pfälzischen Provinz, der auch ein Helmut Kohl entstammte. Ein Roman über ein Land, das mit sich selbst nicht einig geworden ist. Im Mittelpunkt ein Haus, eine Familie, ein Geschäft: Schmidt & Sohn, Elektrohandlung und Installation in vierter Generation, stadtbekannt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Ich-Erzähler ist der Sohn. Krieg und Nachkriegszeit prägen ihn, er wird Zeuge gegensätzlicher Epochen mit ihren typischen Verwicklungen: Nazitum und Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und Wirtschaftskrisen, 1968, Ökowelle und Frauenbewegung am Ende dann die Wiedervereinigung. Ende gut, alles gut? Auch wenn ihm die Stationen dieses Weges fast unvermeidlich erscheinen: Seinem Rückblick eröffnen sich Abgründe aus Angst und Verdrängung. Posttraumatisch ergibt sich ein tiefer Blick in die deutsche Seele.

Winfried Anslinger, geboren 1951, aufgewachsen in Ludwigshafen am Rhein. Nach dem Abitur studierte er Theologie, Psychologie, Philosophie und VWL in Heidelberg, war Mitglied im Asta und Präsident des Studentenparlaments. Seit 1981 lebt er als evangelischer Pfarrer in Homburg, engagiert sich in der Kommunal- und Landespolitik sowie im Naturschutz. Sein erster Erzählband "Wassermusik für Frau Bercelius - Geschichten aus Dreiviertelland" erschien 2006. Der zweite Band kam zur Frankfurter Buchmesse 2010 heraus: "Windsbraut." "Schmidt & Sohn" ist sein erster Roman. red