"Windräder nicht in Landschaftsschutzgebiete"

Kleinblittersdorf. Einigkeit herrschte am Mittwoch im Gemeinderat. Einziger Punkt auf der Tagesordnung war die Anfrage des Regionalverbandes, was die Gemeinde davon hält, wenn in ihren Landschaftsschutzgebieten Windräder aufgestellt werden. "Windräder gehören nicht in Landschaftsschutzgebiete

Kleinblittersdorf. Einigkeit herrschte am Mittwoch im Gemeinderat. Einziger Punkt auf der Tagesordnung war die Anfrage des Regionalverbandes, was die Gemeinde davon hält, wenn in ihren Landschaftsschutzgebieten Windräder aufgestellt werden. "Windräder gehören nicht in Landschaftsschutzgebiete. Das sollte nicht nur für unsere Gemeinde gelten, sondern für alle Landschaftsschutzgebiete", sagte Bürgermeister Stephan Strichertz.Die SPD-Fraktion sah das genauso. "Wir sind dafür, dass wir saubere Energie erzeugen und haben das in der Gemeinde ja auch schon getan. Aber nicht in Landschaftsschutzgebieten", erklärte SPD-Chef Reiner Braun.

Alois-Werner Breyer stimmte mit der CDU-Fraktion ebenfalls gegen Windräder in Landschaftsschutzgebieten. "Wir sind dagegen, allerdings muss die Gemeinde Kleinblittersdorf auch irgendwann ihren Beitrag leisten, um alternative Energie zu erzeugen", sagte Breyer.

Sichtlich erleichtert über die Entscheidung des Gemeinderates war die Bliesransbacher Bürgerinitiative Gegenwind, von der drei Mitglieder zur Ratssitzung gekommen waren. "Wir sind erfreut über die Einigkeit im Rat und hoffen, das Thema ist jetzt endgültig vom Tisch. Vielleicht kann man sich jetzt ja über andere Möglichkeiten zur Erzeugung von erneuerbaren Energien in der Gemeinde Gedanken machen", sagte Uwe Kendel von der Bürgerinitiative.

Außer den Landschaftsschutzgebieten scheinen aber auch alle anderen Teile der Gemeinde für Windräder ungeeignet zu sein. "Eine Analyse des Regionalverbandes hat gezeigt, dass die Gemeinde Kleinblittersdorf für Windkraft im Prinzip nicht in Frage kommt. Die möglichen Gebiete in Bliesransbach und Kleinblittersdorf liegen in der Einflugschneise des Ensheimer Flughafens und scheiden deshalb aus. Der einzige Standort, der in Frage käme, wäre an der Blies, und dort geht so gut wie kein Wind", erklärte Bürgermeister Stephan Strichertz.

Während sich die Gemeinde Kleinblittersdorf gegen Windräder in Landschaftsschutzgebieten entschieden hat, stimmte die Nachbargemeinde Mandelbachtal dafür - und so könnten in unmittelbarer Nähe zur Gemarkung der Gemeinde dennoch Windräder gebaut werden. "Wir haben im Prinzip nur ein kleines Gebiet, in dem Windkraftanlagen in Landschaftsschutzgebieten aufgestellt werden können, ohne dass die Landschaft beeinträchtigt würde. Deshalb haben wir grundsätzlich dafür gestimmt", erklärte Herbert Keßler, der Bürgermeister der Gemeinde Mandelbachtal.

Hintergrund

Das saarländische Umweltministerium sammelt Stellungnahmen der Städte und Gemeinden über die Errichtung von Windenergie-Anlagen in Landschaftsschutzgebieten. Sollte das Ministerium nach der Auswertung der Stellungnahmen entscheiden, dass eine Errichtung von Windrädern in Landschaftsschutzgebieten möglich ist, könnten theoretisch auch in Kleinblittersdorf Windkraft-Anlagen in Landschaftsschutzgebieten gebaut werden. Bürgermeister Strichertz dazu: "Diese Verordnung ist noch unter der Umweltministerin Simone Peter auf den Weg gebracht worden. Man muss jetzt abwarten, ob der neue Minister nach den Landtagswahlen denselben Weg weitergeht. Grundsätzlich hat man aber immer noch das Klagerecht, um den Bau von Windrädern zu verhindern." leh

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