Wildpark ist stolz auf neue Tierpaten

Saarbrücken · 150 Euro im Jahr genügen für eine Tierpatenschaft. Eine Saarbrückerin greift viel tiefer in die Tasche.

 Die Paten Heike Klein (Schneeeule) und Walter Rodermann (Rothirsch) besuchen die Schneeeulen im Wildpark. Foto: Oliver Dietze

Die Paten Heike Klein (Schneeeule) und Walter Rodermann (Rothirsch) besuchen die Schneeeulen im Wildpark. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Der Rothirsch im Wildpark hat Paten gefunden. Zwei SZ-Leser haben sich auf einen Artikel der Saarbrücker Zeitung hin dazu entschieden, je eine Patenschaft für den Rothirsch zu übernehmen. Eine Patenschaft für einen Hirsch kostet 150 Euro im Jahr. Einer der beiden Rothirsch-Paten ist Walter Rodermann, ehemaliger Bezirksbürgermeister von Dudweiler: "Der Rothirsch ist eine Majestät unserer Wälder und muss geschützt werden". Es ist ihm wichtig, dass Menschen und vor allem Kinder die Tiere aus dem heimischen Wald kennen, erklärt er weiter. Die zweite Patin des Rothirsches, die namentlich nicht genannt werden möchte, ist sogar bereit 800 Euro pro Monat für das Wildtier zu zahlen. Sie geht wöchentlich in den Park und möchte mit diesem Geld helfen. Denn sie weiß aus eigener Erfahrung, wie viel ein Tier kostet.

Seit 2012 gibt es im Saarbrücker Wildpark die Möglichkeit, Patenschaften zu übernehmen. Das Geld wird ausschließlich für Futter, Tierarzt und den Umbau der Gehege verwendet, sagt Ralf Blechschmidt, Forstbetriebsleiter des Wildparks. Zu Beginn des Jahres hatte der Park 61 Paten, jetzt sind es schon 69. Auch die Schneeeule hat eine neue Unterstützerin. Heike Klein, Besitzerin eines Buchladens in Saarbrücken, hat sich im Februar dazu entschlossen, Patin zu werden. Da die Eule für Lesen, Bildung und Weisheit steht, musste sie einfach dieses Tier nehmen, sagt Klein. Im Wildpark können Eltern kostenlos den Tag mit ihren Kindern verbringen. Dies muss bestehen bleiben, erklärt sie weiter. Tierpfleger Vladimir Terrej schenkte der Patin Heike Klein zwei Federn einer Schneeeule, worüber sie sich sehr freute. Die Patenschaft für eine Schneeeule kostet ebenfalls 150 Euro. Tierpatenschaften gelten für ein Jahr und können jederzeit verlängert werden. Jedes Tier kann eine unbegrenzte Zahl von Unterstützern haben, damit allen Tieren etwas zu Gute kommt, nicht nur den Lieblingstieren, sagt Blechschmidt. Die meisten Paten haben derzeit die Wildkatzen. Als Pate eines Tieres kann man einmal im Jahr an einem Patentag teilnehmen. Das ist eine private Führung durch den Park. Ebenso werden alle Paten am Eingang auf einer Tafel namentlich erwähnt. Sie erhalten eine Urkunde mit dem Foto des Tieres und einen Vertrag.

Im vergangenen Jahr hat der Wildpark auf diesem Weg 6040 Euro eingenommen. "Wenn keine Paten abspringen, dann kämen wir 2017 auf etwa 15 000 Euro", teilt Blechschmidt mit. Der größere Betrag erklärt sich durch die hohe Spende der großzügigen Rothirsch-Patin, sagt Blechschmidt. Mit dem Geld soll eine große Heuballenablage für das Wisentgehege für etwa 1400 Euro gekauft werden, sagt er. Ein weiteres Projekt ist der Bau eines neuen Wisentgeheges. Dafür braucht der Wildpark eine neue Bodenplatte, die etwa 100 000 Euro kostet. Aber das ist noch Zukunftsmusik, sagt Blechschmidt.

Informationen zu Patenschaften und zum Tierpark unter (0681) 9 05 23 11 und wildpark@saarbruecken.de

Zum Thema:

Preise für die Patenschaften pro Jahr Wisent: 250 Euro, Pony: 150 Euro, Esel: 150 Euro, Luchs: 300 Euro, Muffelwild: 150 Euro, Zwergziege: 60 Euro, Schwarzwild: 100 Euro, Uhu: 150 Euro, Kauz: 100 Euro, Pfau: 60 Euro, Schneeeule: 150 Euro, Fasan: 50 Euro, Steinbock: 200 Euro, Wildkatze: 150 Euro, Meerschweinchen: 40 Euro, Shorpshire-Schaf: 100 Euro, Rotwild: 150 Euro, Damwild: 150 Euro.

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