Wieder Streit um neue Eventhalle

Saarbrücken. Geht es mit dem Bau einer neuen Eventhalle für Saarbrücken jetzt endlich voran? Für nächsten Mittwoch ist in der Staatskanzlei ein Spitzengespräch zwischen Minister Karl Rauber (CDU) und der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) terminiert, bei dem die Verwaltungschefin noch eine Reihe offener Fragen klären will

Saarbrücken. Geht es mit dem Bau einer neuen Eventhalle für Saarbrücken jetzt endlich voran? Für nächsten Mittwoch ist in der Staatskanzlei ein Spitzengespräch zwischen Minister Karl Rauber (CDU) und der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) terminiert, bei dem die Verwaltungschefin noch eine Reihe offener Fragen klären will.

Gestern Nachmittag stand das Treffen vorübergehend auf Messers Schneide. In einem Brief an Britz hatte Rauber die Frage aufgeworfen, ob es überhaupt sinnvoll sei, an dem Termin festzuhalten. Denn: Die öffentlichen Aussagen der Oberbürgermeisterin zur geplanten Halle seien nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Dinge. "Ich finde es unredlich, dass von Seiten der Landeshauptstadt immer neue, falsche Darstellungen an die Öffentlichkeit getragen werden. Das wird dem gemeinsamen Projekt nicht gerecht", formulierte Rauber.

Britz hatte am Vortag davon gesprochen, "Bauherr" der neuen Großveranstaltungs-Halle sei "die Landesregierung". Die Landeshauptstadt habe "alles Mögliche jetzt zur Verfügung gestellt". Es könne sofort begonnen werden. Es fehle allerdings "ein Betreiber und das Finanzierungskonzept der Landesregierung".

OB Britz bekräftigte gestern ihre Forderung nach einem "belastbaren Betriebs- und Finanzierungskonzept" für die neue Halle. Die Stadt müsse genau wissen, was an finanziellen Belastungen auf sie zukomme. Schließlich habe das Land selbst die Landeshauptstadt zu einem strikten Sparkurs aufgefordert. Vorwürfe der Regierung, die Stadt verzögere einen Hallen-Neubau, wies Britz zurück. Sie nannte es "unredlich", wie die Landesregierung mit Stadt und Stadtrat umgehe. Seit November 2008 gebe es einen Ratsbeschluss zum Standort der geplanten Eventhalle auf der Halde Jägersfreude/Pfeifershofweg. Und auch die Beteiligung der Stadt am Verkehrsgutachten sei geklärt. "Die Landesregierung darf nicht versuchen, der Stadt den Schwarzen Peter zuzuschieben, wenn das Land angesichts der desolaten Finanzlage aus dem Projekt aussteigen will."

Land gibt 40 Millionen

Minister Rauber hatte der Verwaltungschefin Mitte Dezember in einem Schreiben versichert, "im Fall der Realisierung des Hallen-Neubaus am Standort Pfeifershofweg/Halde Jägersfreude ist das Land bereit, die Gesamtinvestitionskosten für das Gebäude einschließlich technischer Ausstattung und Baunebenkosten bis zu einer Höhe von maximal 40 Millionen Euro zu übernehmen". Die Stadt Saarbrücken müsse die "notwendigen Grundstücksflächen baureif einschließlich Parkplätzen und Zuwegung" zur Verfügung stellen und diese unentgeltlich auf die Congress Centrum Saar GmbH (CCS) übertragen. Das finanzielle Engagement der Stadt wird sich erst nach dem Verkehrsgutachten beziffern lassen. Die Halle soll etwa 8000 Zuschauer fassen. Als Betreiberin ist die CCS, in der Stadt und Land vertreten sind, vorgesehen. CDU-Fraktionschef Klaus Meiser hatte der Stadt am Vortag ein Ultimatum gestellt: Falls sie sich nicht bis zum Jahresende klar für einen Hallen-Neubau ausspreche, werde die Regierung nach Alternativen Ausschau halten.

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