Nohfelden. "Hätten wir keine Schulden angehäuft, so hätten wir fast einen ausgeglichenen Haushalt", sagte Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit vor den Haushaltsberatungen während der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend. Denn die Zinslast drückt 2009 mit rund 1,15 Millionen Euro, das sind rund 140000 Euro mehr als in diesem Jahr. Außerdem sind Kreisumlage und Personalkosten gestiegen, die Gewerbesteuer-Einnahmen fallen hingegen mit einer Million rund 200000Euro geringer aus als 2008. So sprach Veit von einem "Spar-Haushalt". "Es ist deutlich zu erkennen, dass versucht wird zu sparen", sagte auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Eckhard Heylmann. Trotzdem sei er froh, dass noch einige freiwillige Leistungen möglich sind. Unter anderem sieht das Investitionsprogramm 2009 58000 Euro für die Neugestaltung des Schulhofs Sötern, 50000 für den Bau des Rasenplatzes in Nohfelden und 55000 Euro für ein neues Feuerwehr-Fahrzeug in Türkismühle vor. Der nach Aussagen Veits "größte Brocken", nämlich 100000 Euro, ist für die Verbesserung der DSL-Verbindung in der Gemeinde gedacht. Das hielt Heylmann für besonders wichtig, da sich so die Industriegebiete besser vermarkten ließen.Hitziger wurde ein relativ kleiner Betrag diskutiert. Für 10000 Euro soll im Gemeindehaus in Selbach ein Stuhllager eingerichtet werden. "Das ist der einzige Punkt des Haushalts, der uns ärgert", sagte Heylmann. In den vergangenen 15 Jahren seien fast 280000 Euro in das Dorfgemeinschaftshaus geflossen. Zu viel, glaubte Heylmann. Vor allem, wenn man bedenke, dass einige Orte gar kein Gemeinschaftshaus haben. Selbachs Ortsvorsteher Alois Wilhelm verteidigte die Ausgaben mit dem Argument der aktiven Dorfgemeinschaft und der Tatsache, dass auch der Kindergarten in dem Haus untergebracht sei. Größter Streitpunkt war jedoch der geplante Ferienpark am Bostalsee. UBNN-Sprecher Steffen Schopper fragte sich, warum 2009 noch immer 176000 Euro Zinsen anfallen, obwohl die Rahmenverträge mit Centerparcs bereits geschlossen seien. Er sah in der Ferienpark-Finanzierung ein "Fass ohne Boden" und fordert: "Besser, wir steigen sofort aus, sonst sitzen wir auf 3,9 Millionen Euro Schulden und den Kosten für die Erschließung." Veit erklärte, dass bisher kein Geld geflossen sei - und deshalb noch Zinsen anfallen. Anfang 2009 werde er ein Finanzierungskonzept vorstellen.

Auf einen BlickDer Verwaltungshaushalt für 2009 schließt in Einnahmen mit 13500093 und in Ausgaben mit 31539867 Euro ab.Im Vermögenshaushalt sind auf Einnahme- und Ausgabeseite jeweils 12 220065 Euro verbucht. Das jahresbezogene Defizit beträgt 1,45 Millionen. him