Wieder Legionellen im Trinkwasser gefunden

Saarlouis. Erneut hat offenbar eine defekte Heizanlage in einer städtischen Einrichtung für eine erhöhte Belastung des Wassers mit Legionellen gesorgt. Die Keim-Konzentration dieser Bakterien ist in der Kindertagesstätte in den Metzer Wiesen aufgetreten. "Die Stadt Saarlouis hat sofort reagiert und Maßnahmen eingeleitet", bescheinigte gestern der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr

Saarlouis. Erneut hat offenbar eine defekte Heizanlage in einer städtischen Einrichtung für eine erhöhte Belastung des Wassers mit Legionellen gesorgt. Die Keim-Konzentration dieser Bakterien ist in der Kindertagesstätte in den Metzer Wiesen aufgetreten. "Die Stadt Saarlouis hat sofort reagiert und Maßnahmen eingeleitet", bescheinigte gestern der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Wolfgang Schmitt.Offenbar hat sich wiederholt, was bereits Mitte August in der Grundschule im Vogelsang festgestellt worden war. Während der Ferien sei eine Pumpe im Heizsystem ausgefallen, sagte Baudezernent Manfred Heyer. Das Wasser sei deswegen nur auf die Temperatur zwischen 30 und 40 Grad - statt 60 Grad - erhitzt worden, ideal für die Vermehrung der Bakterien. Die Legionellen, in geringer Menge immer im Trinkwasser enthalten, hätten sich im Leitungssystem festsetzen können, weil das Wasser nicht geflossen sei. Heyer sagte, die Stadt ziehe daraus die Konsequenz, während der Ferien zusätzliche Kontrollen anzuordnen und die Hausmeister speziell zu schulen. Laut Heyer ist die Infrastruktur der städtischen Kinder-Einrichtungen aus den 70er Jahren nicht auf die heute üblichen Angebote und Öffnungszeiten ausgelegt. Das betreffe auch die Sanitäranlagen. Sie würden inzwischen in allen Einrichtungen ausgetauscht.

Dem Gesundheitsamt liegen laut Schmitt "immer wieder mal" solche Nachweise erhöhter Legionellen-Konzentration vor. Erkrankungen aufgrund von Legionellen in Schulen oder Kindereinrichtungen seien dem Gesundheitsamt bislang aber nicht bekannt geworden.

Legionellen verbreiten sich nicht durch das Trinken von Wasser. Sie können zu gefährlichen Infektionen führen, wenn sie von Menschen mit geschwächtem Immunsystem als Sprühnebel eingeatmet werden. Das ist besonders bei Duschen und Klimaanlagen möglich. Auch wenn solcher Sprühnebel am Wasserhahn kaum entstehen könne, hat das Gesundheitsamt der Kita Metzer Wiesen geraten, vorerst auf Zähneputzen mit Leitungswasser zu verzichten.

Die Konzentration an Legionellen in der Kita sei geringer gewesen als zuvor an der Vogelsangschule, so Schmitt. Sie sei aber hoch genug, um Maßnahmen einzuleiten.

In die Dusche sei ein Filter eingebaut worden, der Bakterien zurückhalte. Ausgewechselt würden wie in der Schule und anderen Einrichtungen alte Mischbatterien, die verhinderten, dass das heiße Wasser aus dem Duschkopf trete. Zudem, sagte Heyer, würden Duschköpfe eingebaut, die sich selbst entleeren. In der Vogelsangschule hat eine erneute Prüfung laut Gesundheitsamt ergeben, dass das Wasser inzwischen einwandfrei sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort