Wie sich die Turnvereine für die Zukunft fit machen wollen

Saarlouis · Er ist einer der jüngsten Vorsitzenden eines Turngaus in Deutschland: Andreas Julien (32) aus Saarlouis. Gerade Menschen in seiner Altersklasse kehren den Vereinen immer mehr den Rücken zu. Das will Julien ändern.

Das neue Jahr ist noch jung, für Andreas Julien, den Vorsitzenden des Turngaues Saar-Mosel und Vizepräsident beim Saarländischen Turnerbund (STB), wird es aber von Anfang große Aufgaben bereithalten. Eines seiner Hauptanliegen stellt der enge Austausch mit den aktuell 104 Vereinen im flächenmäßig größten Turngau des Saarlandes dar: "Mir ist es wichtig, dass der Turngau näher an die Vereine heranrückt und sich mit deren Problemen auseinandersetzt. Die meisten Vereine haben mit schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen, daher ist es nötig, das Sportangebot attraktiv zu halten", sagt Julien, der zugleich auch Vorsitzender des TV Steinrausch ist.

Im März 2013 hatte er nach dem Rücktritt des langjährigen Gau-Vorsitzenden Wolfgang Maas dessen Platz eingenommen (wir berichteten) und war zuletzt am 15. November bei der ordentlichen Sitzung des Gau-Turntages in seinem Amt bestätigt worden. Mit seinen 32 Jahren zählt Julien zu den jüngsten Gau-Vorsitzenden in ganz Deutschland. Da der demografische Wandel auch vor der Sportart Turnen nicht haltmache, gehe es ihm vor allem darum, "die Angebote auf Jüngere oder Junggebliebene abzustimmen" oder "neue Sportangebote" zu schaffen. Denn: "Gerade bei den 20 bis 40-Jährigen sind die Zahlen rückläufig, viele wandern in andere Sportarten ab", weiß Julien und ergänzt gleichzeitig: "Das bedeutet aber keineswegs, dass wir die Älteren vernachlässigen."

Neue Anreize für das Ehrenamt

Eine wichtige "Baustelle" sei auch die rückläufige Entwicklung im Bereich des Ehrenamts. Von daher sollen "in dieser Richtung neue Anreize" geschaffen werden. "Es ist wichtig, das Ehrenamt zu stärken und zu fördern", weiß Julien. "Patentrezepte" gebe es jedoch für keines der angesprochenen Probleme. Trotz der Komplexität der Aufgaben hält er nach den ersten Monaten fest: "Mir macht diese Arbeit unheimlich viel Spaß, da man viele interessante Menschen kennenlernt. In unserem Vorstand, der beim Gau-Turntag auch soweit bestätigt wurde, herrscht genau die richtige Mischung zwischen Jung und Alt." Somit dürften die Voraussetzungen zumindest gegeben sein, dass die anstehenden Themen im Sinne aller Altersstufen angegangen werden.

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