Wie sich die Religionen näher kommen

Neunkirchen. "Es geht darum, dass die Gläubigen verschiedener Religionen in Kontakt kommen und Fremdheit abgebaut wird", sagt Bertram Weber, Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Neunkirchen und Sprecher des Interreligiösen Arbeitskreises Neunkirchen/Saar. Die Rede ist vom 18. Interreligiösen Friedensgebet, das am 13

Neunkirchen. "Es geht darum, dass die Gläubigen verschiedener Religionen in Kontakt kommen und Fremdheit abgebaut wird", sagt Bertram Weber, Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Neunkirchen und Sprecher des Interreligiösen Arbeitskreises Neunkirchen/Saar. Die Rede ist vom 18. Interreligiösen Friedensgebet, das am 13. November um 15 Uhr in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen stattfinden wird. Baha'is, Muslime, Juden und Christen werden sich dann zum gemeinsamen Gebet treffen, mit dem Ziel Frieden zwischen den Religionen zu stiften.Zudem, so Weber, gehe es darum, "in der Stadt, dort wo wir uns gegenseitig erleben, das Miteinander einzuüben". 100 bis 130 Teilnehmer kämen jedes Jahr nach Neunkirchen zum Interreligiösen Friedensgebet, das von dem Interreligiösen Arbeitskreis Neunkirchen/Saar veranstaltet wird.

Seit 17 Jahren ist auch die Synagogengemeinde Saar beim Friedensgebet mit einem Gebet aus dem Talmud-Traktat "Brachot" dabei. "Es geht darum, mehr Toleranz und Verständnis für andere Religionen zu entwickeln", sagt Marcel Wainstock, Geschäftsführer der Synagogengemeinde Saar. Im Kreis Neunkirchen, gebe es, so Wainstock, rund 70 Mitglieder der jüdischen Gemeinde.

Für die Christen spricht Helga Veit, Gemeindereferentin von St. Marien. "Friedlich miteinander leben kann jeder, der es will, aber zusammenarbeiten und schauen, was man für den Frieden gemeinsam tun kann, das ist eine Aufgabe. Frieden ist nur möglich, wenn es Gerechtigkeit gibt", so Veit.

Die Neunkircher Hindus werden in diesem Jahr nicht vertreten sein. Suprava Mandal musste aus persönlichen Gründen kurzfristig absagen. "Es war leider nicht möglich, einen Vertreter zu finden", erklärt Weber.

Susanne Maas von den Baha'i hat ein Gebet ihres Religionsstifters Baha'u'ullah ausgesucht. Dieses ist aus dem Persischen ins Deutsche übersetzt worden. "Es geht darum, dass Gott seine Liebe wie eine Sprache über die Welt verbreitet. Ich wünsche mir beim Friedensgebet die Erkenntnis der Menschen, dass es nur eine geistige Wahrheit gibt, die in allen Religionen gleich ist", so Maas.

Ahmet Kilic, Vorsitzender des Türkisch-Islamischen Kulturvereins, wollte unserer Zeitung noch nicht verraten, mit welchem Gebet sie vertreten sein werden. Seine Botschaft: "Religionen sollen die Welt nicht auseinander, sondern zusammen bringen."

Umrahmt wird das Friedensgebet von Liedern des Flötenkreises und einer Gitarrengruppe des Instrumentalkreises der evangelischen Kirchengemeinde, Bezirk Furpach unter der Leitung von Gudrun Herzog und Britta Eisenbeis.

Im Anschluss gibt es Tee und Brezeln, um sich in geselliger Runde besser kennenzulernen und auszutauschen.

AUF EINEN BLICK

Das 18. Interreligiöse Friedensgebet findet an diesem Sonntag um 15 Uhr in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen statt. Vertreter der muslimischen, christlichen, jüdischen und baha'ischen Glaubensgemeinschaft werden Texte aus den vier Glaubensgemeinschaften, die sich mit dem Thema Frieden befassen, vorlesen und darüber diskutieren. Es geht darum, Vorurteile und Fremdheit abzubauen, Gemeinsamkeiten zu finden und Frieden zwischen den Religionen zu stiften. Musikalisch umrahmt wird das Friedensgebet durch die Klänge eines Flötenkreises und einer Gitarrengruppe. bla

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