Wie sah man früher zur Erstkommunion aus?

Nohfelden. Die Sonderausstellung des Saarländischen Museums für Mode und Tracht in Nohfelden wird am Sonntag, 20. Mai, eröffnet. Unter dem Titel "Kleine Leute - Große Feste" widmet sie sich den Kirchenfesten Taufe, Kommunion und Konfirmation. Museumsleiterin Heidi Meier erklärt die Motivation zu der Ausstellung und die kirchliche Tradition der Feste

 Auch diese Fotos sind in der Sonderausstellung in Nohfelden zu sehen. Fotos: Museum

Auch diese Fotos sind in der Sonderausstellung in Nohfelden zu sehen. Fotos: Museum

Nohfelden. Die Sonderausstellung des Saarländischen Museums für Mode und Tracht in Nohfelden wird am Sonntag, 20. Mai, eröffnet. Unter dem Titel "Kleine Leute - Große Feste" widmet sie sich den Kirchenfesten Taufe, Kommunion und Konfirmation. Museumsleiterin Heidi Meier erklärt die Motivation zu der Ausstellung und die kirchliche Tradition der Feste. In vielen Familien gebe es laut Meier Taufkleider, die von Generation zu Generation weitergereicht würden. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts habe die Taufe im Volksglauben als Schutz vor bösen Geistern und Dämonen gegolten. Daher sei das Kind bis zur Taufe, spätestens acht Tage nach der Geburt, im Haus geblieben. Die protestantische Kirche habe indes keinen festen Tauftermin gekannt. Doch auch sie habe eine baldige Taufe vorgesehen. Heute würden Kinder oft frühstens vier Wochen, nachdem sie auf die Welt kamen, getauft. Meier: "Somit passen die Taufkleider der früheren Generationen nicht mehr. Viele Taufkleider wurden daher im Museum abgegeben."Die katholische Kirche bezeichne mit Erstkommunion oder erste heilige Kommunion den erstmaligen Empfang des Leibes Christi in Gestalt der Hostie. Heute werde die Erstkommunion im dritten Grundschuljahr gefeiert. Bis 1918 sei das Zulassungsalter zur Kommunion 14 Jahre gewesen, dann zwischen zehn und zwölf Jahre. Meier hierzu: "Das Museum verfügt über Bilder aus der Zeit vor 1918, die 14-jährige Jungen als Schulentlassene in Erwachsenenkleidung in Anzug mit langer Hose und Hut zeigen. Ein Foto zeigt ein Mädchen in schwarzem Kommunionskleid." Die Konfirmation habe sich in der Reformationszeit entwickelt und in der evangelischen Kirche große Bedeutung.

Mit 14/15 Jahren erfolge damit die Aufnahme der Christen als vollgültige Mitglieder der Gemeinde. Während eines feierlichen Gottesdienstes werden die Jungen und Mädchen erstmals zum Abendmahl zugelassen. "Die Bilder der Konfirmanden vor 1900 unterscheiden sich nicht von den Fotos der Kommunionsjungen. Die Konfirmation markierte den Übertritt in das Erwachsenenalter. Daher tragen die Jungen ihren ersten Anzug und einen Hut. Die Kleider der Mädchen waren schwarz", erläutert Meier.

Die Bekleidung der Kommunionkinder und der Konfirmanden habe sich mit der Mode geändert. Dies lasse sich anhand der Fotos nachvollziehen. lk

Das Museum sucht noch alte Aufnahmen von Taufe und Konfirmation sowie Kommunion, insbesondere aus der Zeit vor 1918. Kontakt: Museum für Mode und Tracht, Altes Amtshaus, An der Burg, 66625 Nohfelden. Weitere Infos unter der Telefonnummer (0 68 52) 80 91 54 oder auch online.

museum-nohfelden.de

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