Fastenzeit bis Ostern Wie Saar-Promis fasten – oder auch nicht

Saarbrücken · Mal auf etwas verzichten – das wollen auch manche Politiker im Saarland in der Fastenzeit bis Ostern. Für andere Promis an der Saar ist Fasten dagegen kein Thema.

 Tobias Hans.

Tobias Hans.

Foto: Staatskanzlei Saarland/Carsten Simon

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) verzichtet nach eigenen Angaben in der Fastenzeit traditionell auf Alkohol und Süßes. Diesmal wolle er außerdem auch „etwas weniger Kaffee“ trinken. „Die Erfahrung des Verzichts in der Fastenzeit gehört für mich zum Jahreskreis auf dem Weg zu Ostern“, teilt der 41-Jährige auf SZ-Anfrage mit.

Ähnlich wie Hans sieht es auch die stellvertretende Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger (SPD). Sie will in der Fastenzeit bis Ostern ebenfalls keinen Alkohol trinken. Die knapp sieben Wochen seien für sie „eine gute Möglichkeit, um Verzicht zu üben und einmal einen kleinen Schritt zur Seite zu machen“, sagt Rehlinger (42). Auch in den Vorjahren habe sie schon das ein oder andere Mal auf Alkohol verzichtet. „Zu verzichten fällt mir nicht besonders schwer, meistens jedenfalls.“ Sie gebe aber zu, dass sie zwischendurch auch mal vergessen habe, dass sie faste: „Weiter durchgezogen habe ich es dann natürlich trotzdem.“

 Anke Rehlinger.

Anke Rehlinger.

Foto: Staatskanzlei Saarland/ Uwe Bellhäuser/Bellhäuser

Auch der saarländische Minister für Bildung und Kultur, Ulrich Commerçon (SPD), trinkt bis Ostern keinen Alkohol. Seine Auszeit habe aber bereits am 2. Januar begonnen, sagt er. Es sei für ihn schon eine Tradition: Er verzichte seit zehn Jahren nach dem Jahreswechsel bis Ostern auf Alkohol. Mit einer kleinen Einschränkung: „Außerhalb des Saarlandes trinke ich schon mal ein Glas Wein.“ Der Verzicht falle nicht leicht, weil Alkohol auf fast jeder öffentlichen Veranstaltung angeboten werde.

„Das Fasten hängt für mich weniger mit meinem Glauben zusammen, sondern mehr mit meiner Gesundheit“, sagt der Minister. Gerade nach den Feiern an Weihnachten und Silvester sei der Verzicht sinnvoll. „Und ja, weniger Alkohol tut gut“, sagt Commerçon (50), der berufenes Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland und Mitglied der Kammer für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend der Evangelischen Kirche in Deutschland ist.

Der saarländische Grünen-Landeschef und Bundestagsabgeordnete Markus Tressel fastet zwar „nicht im herkömmlichen Sinne“, wie er sagt. Allerdings achte er in der Fastenzeit noch bewusster als sonst auf seine Ernährung. So möchte Tressel zum Beispiel Alkohol stark reduzieren, genauso wie Zucker und Süßigkeiten. Und auch seinen Fleischkonsum will der 41 Jahre alte Politiker einschränken.

Markus Tressel.

Markus Tressel.

Foto: Erik Marquardt

Andere bekannte Persönlichkeiten im Saarland können mit dem Fasten nichts anfangen. Wanderpromi Manuel Andrack (53) beispielsweise, der als gebürtiger Kölner im saarländischen Püttlingen lebt, sagt: „Alle Fastenversuche der letzten Jahrzehnte sind gescheitert, Fasten ist für mich überhaupt kein Thema. Ich genieße mein Leben als Vollzeit-Genießer.“

Manuel Andrack.

Manuel Andrack.

Foto: Peter Kerkrath
 Gerd Dudenhöfer.

Gerd Dudenhöfer.

Foto: Oliver Dietze

Kabarettist Gerd Dudenhöffer (69), der als spießiger Nörgler Heinz Becker aus dem Saarland bundesweit bekannt geworden ist, hat noch nie gefastet. „Ich kenne Fasten nicht“, sagt er. Er stamme zwar aus „einem gut katholischen Haus“, aber die Fastenzeit sei an ihm vorübergegangen. „Ich bin auch nicht zum Überfluss erzogen. Es gab als Kind nie eine Tafel Schokolade, sondern immer nur ein Stück Schokolade.“ Die Fastenzeit sei für ihn dennoch oft eine besondere Zeit, sagt er: Eine schöpferische Zeit, in der er ein neues Programm für die Bühne verfasse. „Dann sitze ich zu Hause und schreibe. Und dann hilft es mir, wenn ich im Kopf irgendwie einen Raum habe, wo ich sage, am Abend gibt es ein Glas Rotwein und Spaghetti.“ In diesem Jahr jedoch werde er sein neues Programm ab Ostern bis September schreiben.

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