Wie regional sind Lebensmittel in Supermärkten?

Losheim am See · „Warum aus der Ferne kaufen? Sieh, das Gute wächst so nah!“, sagten sich die Klimadetektive. Ihr Beweis: Das Obst und Gemüse, das die Schüler der Peter-Dewes-Gesamtschule beim Schulfest anboten, fand reißenden Absatz.

 Neuntklässler Marvin Baltes arbeitet an der Apfelpresse. Foto: Schule

Neuntklässler Marvin Baltes arbeitet an der Apfelpresse. Foto: Schule

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Ein altes Sprichwort passt gut in diese Tage: "Herbstzeit ist Erntezeit!" Dabei dürften sich allerdings wenige mit dieser Aufforderung angesprochen fühlen, arbeiten doch immer weniger Menschen hier zu Lande in der Landwirtschaft. Obst und Gemüse werden meist im Supermarkt gekauft, die Herkunft der Früchte erfolgt nicht selten aus Übersee. Haben regionale Produkte längst den Kampf gegen ausländische Erzeugnisse in der Ladentheke verloren? Und könnten wir uns überhaupt zeitlebens von Produkten aus der Region ernähren?

Dass diese Fragen durchaus interessant sind, finden auch Schüler und Lehrer der Peter-Dewes-Gesamtschule in Losheim. Daher beteiligen sie sich seit diesem Sommer an der "Aktion Klima! Mobil" - einem Programm, das Klimaschutzprojekte in ganz Deutschland miteinander vernetzt und vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz Förderung erhält. Gleich mehrere Klassen nehmen am Projekt teil. Neben dem Selbstanbau von Obst und Gemüse führen die Schüler auch Studien über die tatsächliche Regionalität der in Supermärkten ausgewiesenen regionalen Produkte durch.

Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatten die Teilnehmer auch schon - und zwar auf ihrem Schulfest. Neben dem Verkauf von selbst geerntetem Obst und Gemüse unter der Leitung von Lehrer Michael Schillo diente eine große Saftpresse als Besuchermagnet. Und die kam richtig gut an. Denn wer wollte, durfte auch einmal selbst Hand anlegen und mit aller Kraft die eigens geernteten Äpfel zu Saft pressen. So kamen am Ende ganze 53 Flaschen Apfelsaft zusammen.

"Ein wirklich tolles Ergebnis. Die Schüler arbeiten bei diesem Projekt nicht nur Hand in Hand, sondern lernen auch nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen, die uns die Natur bietet", findet Lehrerin Andrea Dreuw, die neben ihrem Kollegen Achim Heinz das Projekt an der Gesamt- und Gemeinschaftsschule ins Leben rief.

In den kommenden Monaten will die Projektgruppe übrigens weitergehend die Regionalität und Verschwendung von Lebensmitteln untersuchen, um daraus letztendlich auf die eigentliche Wirtschaftlichkeit und Klimafreundlichkeit der Region zu schließen. Mehr zur "Aktion Klima! Mobil" und dem Projekt der Peter-Dewes-Gesamtschule Losheim findet sich im Internet.

www.aktion-klima-mobil.de/

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