Wie rassige Rhythmen die Völker verbinden

Saarbrücken. Interkulturelle Verständigung durch das gemeinsame Einstudieren internationaler Tänze fördern - das ist die Idee, die Katia Dimitrova mit ihrer studentischen Tanzgruppe Boyana verwirklichen will. Vor fünf Jahren, im März 2004, gründete Dimitrova die Gruppe, die inzwischen bei über 30 Auftritten in Saarbrücken und der Großregion zu sehen war

Saarbrücken. Interkulturelle Verständigung durch das gemeinsame Einstudieren internationaler Tänze fördern - das ist die Idee, die Katia Dimitrova mit ihrer studentischen Tanzgruppe Boyana verwirklichen will. Vor fünf Jahren, im März 2004, gründete Dimitrova die Gruppe, die inzwischen bei über 30 Auftritten in Saarbrücken und der Großregion zu sehen war."Zurzeit tanzen überwiegend Bulgaren bei Boyana mit", berichtet die Tanzpädagogin und Choreografin Dimitrova, die früher als Dozentin an der Musikhochschule im bulgarischen Plovdiv tätig war. Doch da sich die Gruppe aus Studenten zusammensetzt, sei die Fluktuation groß und die Zusammensetzung einem ständigen Wechsel unterworfen: "Im Laufe der Jahre hatte die Gruppe unter anderem Mitglieder aus Russland, Kolumbien, Spanien, China, Japan, den USA, Rumänien, Brasilien und Ungarn", so Dimitrova.Auf die Internationalität ihrer Gruppe legt die zielstrebige Choreografin größten Wert. Daher werden neben bulgarischen Volkstänzen auch Tänze aus anderen Ländern einstudiert. So begannen die Tänzerinnen und Tänzer von Boyana ihren jüngsten Auftritt im Kultur- und Bürgerzentrum Breite 63 etwa mit einem griechischen Reigen. Mit temperamentvollen Tanzeinlagen in traditionellen Kostümen sorgte die Gruppe bei einer Informationsveranstaltung des Ausländerbeirates für Unterhaltung: Zu aufpeitschender Musik hüpfen und springen die Tänzer über die Bühne, fassen einander an den Händen, vollführen komplizierte Schrittfolgen und zeigen bei alldem stets ihr schönstes Lächeln. Da fällt dem Publikum das Stillsitzen schwer: Füße wippen im Takt mit, Hände klatschen den Rhythmus.Der Funke ist übergesprungen, die Tänzer sind zufrieden. Einer von ihnen ist Dimitar Benev. "Ich liebe diese Tänze", sagt der Informatiker, der am Max-Planck-Institut arbeitet und vor einigen Monaten zu Boyana stieß, um zu der "wunderschönen bulgarischen Volksmusik" tanzen zu lernen. Sonya Ukova (24) übernimmt lieber die Gesangseinlagen. "Sie hat eine wunderschöne Stimme", lobt Katia Dimitrova die junge Betriebswirtin, die bescheiden einwirft, dass sie eben lieber singe als tanze. Leidenschaftlicher Tänzer hingegen ist Frederic Rochette, der zurzeit ein Bulgaricum an der Universität des Saarlandes macht. "Ich interessiere mich für die bulgarische Sprache und Kultur", erklärt Rochette. raeKontakt: Tel. (06 81) 9 38 58 02, E-Mail: kontakt@boyana.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort