Wie Menschen an der Grenze leben

Medelsheim/Peppenkum. Seit März ist der 60-jährige saarländische Journalist und Autor Günter Schmitt unterwegs, hat rund 5000 Kilometer bei seiner Wanderung rund um Deutschland zurückgelegt. Bei seiner viertletzten Etappe verließ er am Sonntagmorgen sein Nachtlager, das Hotel "Zur Post" in Blieskastel in Richtung Parr

 Vor dem Zollhaus in Peppenkum (von links): Horst Heck, Imelda Frenzel, Gabi Andes, Ulrike Lupa und Deutschland-Wanderer Günter Schmitt mit Beagle Hündin Emma. Foto: Wolfgang Degott

Vor dem Zollhaus in Peppenkum (von links): Horst Heck, Imelda Frenzel, Gabi Andes, Ulrike Lupa und Deutschland-Wanderer Günter Schmitt mit Beagle Hündin Emma. Foto: Wolfgang Degott

Medelsheim/Peppenkum. Seit März ist der 60-jährige saarländische Journalist und Autor Günter Schmitt unterwegs, hat rund 5000 Kilometer bei seiner Wanderung rund um Deutschland zurückgelegt. Bei seiner viertletzten Etappe verließ er am Sonntagmorgen sein Nachtlager, das Hotel "Zur Post" in Blieskastel in Richtung Parr. Begleitet wird er von Horst Heck und seinem treuen Vierbeiner, der Beagle-Hündin Emma. Seine Ergebnisse und Begegnungen hält er in einem Online-Tagebuch (www.fernwege.de/regionen/200-tage-rund-um-deutschland/index.html) fest und will innerhalb des nächsten halben Jahr ein Buch auf den Markt bringen. Was ist der Grund für diese außergewöhnliche "Tour de Deutschland", wollten wir wissen: "Ich wollte erfahren, wie Menschen, die an der Grenze leben, mit der Grenze leben, wo Grenzen in den Köpfen, in den Landschaften sind", so die Antwort. Während seiner Marathon-Wanderung habe er festgestellt, dass gerade Menschen an der Grenze offener seien, man mit ihnen schnell ins Gespräch komme. Der gebürtige Völklinger startete am 20. März am Weltkulturerbe. Gen Norden erfuhr er erste Grenzerfahrungen in Luxemburg. Danach folgten Belgien, die Niederlande, Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz. Beginn und Ende ist die deutsch-französische Grenze. "Ich bin auch immer wieder über die Grenze zu den Menschen in den anderen Staaten gegangen", so Schmitt. Dass er aber im Finale noch die Gelegenheit hatte, in einem waschechten Grenzhaus übernachten zu können, setzte allem die Krone auf. Herzlich empfangen wurde er von Ulrike Lupa, die im ehemaligen Zollhaus von Peppenkum eine Ferienwohnung eingerichtet hat. Sie erläuterte, dass das Gebäude selbst eine wechselvolle Geschichte hinter sich habe. War es neben Wohn- und Zollhaus doch auch über Jahre ein Sanatorium. Seit Wissembourg begleitet Schmitt als Weggefährte zudem Horst Heck aus Völklingen. Beide haben noch die Teilstrecken von Peppenkum nach Sarreguemines, danach nach Saarbrücken und schließlich nach Völklingen, wo sie am Mittwoch ankommen werden, vor sich. Dort wartet auch Schmitts Frau, die ihn allerdings schon mehrmals auf seiner Reise besucht und mit ihm zusammen seinen 60. Geburtstag gefeiert hat. Station machte Schmitt damals in Klanxbüll an der dänischen Grenze, dem nördlichsten Punkt seiner Reise "In 200 Tagen um Deutschland". Jetzt empfing ihn in Medelsheim eine Kollegin aus früheren SR-Tagen, Gabi Andes, die zusammen mit ihrem Mann Karl-Heinz und Ortsvorsteherin Imelda Frenzel zu einem gemütlichen Kaffeeplausch eingeladen hatte. Neben den Wandererlebnissen wurden dabei auch gemeinsame Erinnerungen aufgefrischt.

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