Wie man Konflikte friedlich löst

Erbach. Wann gibt es Streit? Wie kann man Streit lösen? Das Mini-Coolness-Training soll Kindern helfen, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein aufzubauen, eine positive Streitkultur zu erlernen sowie eine echte Konfliktfähigkeit und Toleranz zu schulen. Dies erst ermöglicht einen gewaltfreien Umgang miteinander

Erbach. Wann gibt es Streit? Wie kann man Streit lösen? Das Mini-Coolness-Training soll Kindern helfen, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein aufzubauen, eine positive Streitkultur zu erlernen sowie eine echte Konfliktfähigkeit und Toleranz zu schulen. Dies erst ermöglicht einen gewaltfreien Umgang miteinander. Das seit Jahren laufende Programm der Arbeiterwohlfahrt an Grundschulen im Saarpfalz-Kreis verzeichnet deutliche Erfolge. Jetzt kamen auch Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse der Erbacher Luitpoldschule in den Genuss eines solchen Verhaltenstrainings und lernten, wie man Konflikte positiv austrägt. Finanziert wurde das Projekt vom Förderverein der Luitpoldschule. "Kann ich mit dem Ball spielen?", fragt Edison. "Nein, frag richtig und anderer Ton", antwortet Klassenkamerad Max unwirsch. Unsicher steht Edison da und überlegt, wie er reagieren soll, denn er will schließlich ja auch den Ball haben. Der Streit ist programmiert. Jetzt gilt es, aus dieser Situation herauszukommen, so dass beide zufrieden sind. Hier läuft gerade eine Trainingseinheit des Mini-Coolness-Trainings ab, welches Sozialpädagogin und Mediatorin Nicole Grandpair von der Teamleitung Balance vom Sozialpädagogischen Netzwerk (SPN) der Arbeiterwohlfahrt zusammen mit ihrem Kollegen Peter Düpré durchführt. Bei dem Programm, das in mehreren Einheiten aggressives Verhalten und Gewaltprävention beinhaltet, geht es darum, Kinder darin zu stärken, wie sie Gefühle bei sich selbst und anderen wahrnehmen und positiv damit umzugehen lernen. Konflikte sollen friedlich gelöst, Gefühle erkannt und ausgedrückt, eigene Fähigkeiten und Stärken erkannt und das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt werden. Im Rahmen von aktuellen Situationen und Konflikten aus dem schulischen Alltag lernen die Zweitklässler in der Gruppe, spielerisch miteinander umzugehen, Rücksicht aufeinander zu nehmen und eigene Wünsche auszudrücken. Etwas schwierig wird es, als ein Schüler den anderen Schimpfwörter an den Kopf wirft und auf deren Reaktion wartet. Die Beschimpften antworten ebenfalls mit Schimpfworten oder zeigen eine deutliche Körpersprache. "Streit kann man ohne Schimpfwörter regeln", meint Tobias. Für Klassenlehrerin Jutta Herrmann ist das Mini-Coolness-Training eine wichtige Einrichtung. Die Schüler seien sensibilisiert, aufmerksam und versuchten, Streitigkeiten ohne Handgreiflichkeiten zu lösen. "Wir versuchen, den Kindern Auswege aus Konfliktsituationen zu zeigen und wie sie ohne Aggressivität aus ihnen herauskommen", betonte Nicole Grandpair. Am Ende der Trainingseinheit sorgt das lustige "Pferderennen" für Auflockerung bei den Schülern.

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