Wie kommt eine Hausratte abhanden?

Neunkirchen. Allerlei Kurioses findet zurzeit seinen Weg in die Hände des Fundbüros der Kreisstadt. Fast jeden Tag werden im Neunkircher Rathaus Sachen abgegeben, die verloren gegangen sind

 Im Herbst schwingt Stefan Schmitt (hier ein Foto von einer zurückliegenden Auktion) wieder den Hammer. Der städtische Vollstreckungsbeamte und das Team vom Fundbüro versteigern Sachen, die nach sechs Monaten Aufbewahrung nicht abgeholt worden sind. Foto: Hiegel

Im Herbst schwingt Stefan Schmitt (hier ein Foto von einer zurückliegenden Auktion) wieder den Hammer. Der städtische Vollstreckungsbeamte und das Team vom Fundbüro versteigern Sachen, die nach sechs Monaten Aufbewahrung nicht abgeholt worden sind. Foto: Hiegel

Neunkirchen. Allerlei Kurioses findet zurzeit seinen Weg in die Hände des Fundbüros der Kreisstadt. Fast jeden Tag werden im Neunkircher Rathaus Sachen abgegeben, die verloren gegangen sind. "Gegenstände wie Schlüssel, Kleidung, Brillen und Mobiltelefone gibt man oft ab, aber auch Hörgeräte, Autokennzeichen und Haustiere, vor allem Katzen sind dabei", erfahren wir im Gespräch mit Saskia Schweitzer vom städtischen Fundbüro."Besonders erstaunlich war es erst vor Kurzem, da hat jemand eine Hausratte abgegeben. Aber die Tiere bewahren wir natürlich nicht hier im Fundbüro auf, die kommen in ein Tierheim und wir machen eine Notiz darüber", lacht die Angestellte. Im Fundbüro selbst beschriftet man jeden Gegenstand und notiert genau, an welchem Ort, von welcher Person und wann er gefunden wurde.

Jeden Monat kommen zirka 20 bis 30 neue Fundstücke hinzu, erzählt Saskia Schweitzer. Aber nur sehr wenige Leute melden sich überhaupt - selbst wenn wichtige Dinge wie die Fahrzeugzulassung oder die Autoschlüssel verloren gegangen sind. "Drei bis vier Anrufe erhalten wir im Monat, ob jemand etwas gefunden hat. Aber das sind eher wenige. Wir haben hier momentan 252 Fundstücke im Bestand, die anscheinend niemand vermisst", schüttelt Schweitzer den Kopf.

Der außergewöhnlichste Fall im Neunkircher Fundbüro, dürfte zuletzt die Abgabe von 1626 Euro gewesen sein, die man im Saarpark-Center fand. "Da habe ich mir auch schon gedacht, das ist etwas Besonderes heutzutage. Wer gibt heute denn noch so viel Geld wieder zurück?" fragt sich Saskia Schweitzer.

Alle Gegenstände die gefunden werden, werden für eine Dauer von sechs Monaten aufbewahrt, danach bietet die Stadt die Fundsachen in einer Auktion zum Verkauf an. Der Erlös geht komplett in die städtische Kasse. Die nächste Versteigerung von Fundsachen soll nach Angaben der Stadt im Oktober oder November stattfinden. set

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort