Wie kam der Zeuge an die Tatwaffe?

Saarbrücken/Wadern · Vor dem Schwurgericht läuft seit Ende August der Prozess gegen einen 26-Jährigen aus Blieskastel. Er soll im Oktober 2012 im Waderner Stadtteil Nunkirchen den 59-Jährigen Raphael H.

mit einem Kopfschuss aus dessen Pistole getötet haben.

Im Mittelpunkt des gestrigen Verhandlungstages stand die Frage, welchen Weg die Tatwaffe nach dem Mord zu ihrem Auffindungsort genommen hatte. Da der Angeklagte von seinem Schweigerecht Gebrauch macht, muss das Gericht den Sachverhalt mit Zeugenvernehmungen aufklären. Der Mann, bei dem die Waffe in einem Holzstapel hinter einem Kaninchenstall gefunden wurde, druckste herum. Vielleicht verstand er die Fragen akustisch nicht - oder vom Verstand her. Bei einigen unangenehmen Fragen stellte er sich gar taub. Außer der Tatwaffe war noch eine weitere Waffe aus dem Besitz des Mordopfers unter seinem Holzstoß gefunden worden. Die Tochter des Mannes berichtete, der Angeklagte habe die Tatwaffe unter der Couch eines Bekannten verschwinden lassen. Der wiederum habe sie ihrem Freund geschenkt. Ihr Vater habe sie dann unter dem Holzstapel versteckt.

Während der Verhandlung erreichte den Angeklagten die Nachricht, dass sein Vater verstorben sei. Die Richter zeigten Menschlichkeit und brachen den Verhandlungstag ab. Heute geht der Prozess weiter.

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