Wie im Vatikan, so auch in Felsberg

Felsberg. Am Eingang von Felsberg steht seit zehn Jahren ein großer Sandstein mit einer Begrüßungsaufschrift. Genau an dieser Stelle gab es jetzt eine Premiere. Ortsvorsteher Klaus Schwarz und einige andere Vertreter der Gemeinde waren dabei, als der Ortseingangsstein erstmalig professionell gereinigt wurde

Felsberg. Am Eingang von Felsberg steht seit zehn Jahren ein großer Sandstein mit einer Begrüßungsaufschrift. Genau an dieser Stelle gab es jetzt eine Premiere. Ortsvorsteher Klaus Schwarz und einige andere Vertreter der Gemeinde waren dabei, als der Ortseingangsstein erstmalig professionell gereinigt wurde. Dazu hatten Alain Neumann von der Firma "NANO4YOU" und Josef Gersing von "A1 QOS" eingeladen.

Klaus Schwarz erzählte, was es mit den Ortseingangssteinen von Felsberg auf sich hat: "Wir haben vor etwa zehn Jahren für unseren Ort anstelle der üblichen Begrüßungsschilder solche Sandsteine gewählt, weil schon seit 1704 hier an der Teufelsburg Sand- und Kalksteine gebrochen wurden. Da bot es sich doch an, sie in dieser Form zu gestalten und zu nutzen." Als die Feuerwehr mit ihrem Tankwagen anrückt, beginnen Gersing und Neumann mit der Arbeit.

Nachdem der Stein mit Wasser abgespritzt worden ist, erläutert Neumann die Vorgehensweise: "Um Sporen und andere schädigende Mikroorganismen bis in die Tiefe abzutöten, wird die Oberfläche mit einem nanotechnologisch entwickelten weder giftigen noch aggressiven Reinigungsmittel besprüht. Dadurch haftet und wirkt die spätere Imprägnierung optimal."

Dasselbe Verfahren hat Alain Neumann mit seiner Firma vor drei Jahren im großen Stil im Vatikan angewendet, als er zum eigenen Erstaunen den Auftrag bekommen hatte, die Mauern der Akademie der Wissenschaft zu reinigen und zu präparieren. Demnach werden sich die Felsberger gedacht haben: "Wenn das in Rom gut angekommen ist, sollten wir das Verfahren wohl auch riskieren können."

Gersing beginnt nach einer Einwirkungszeit mit der eigentlichen Bearbeitung des Steins. Mit einer Bürste und dem Wasserstrahl aus dem Feuerwehrtank ist der Schmutz bald beseitigt. Das Ergebnis überzeugt die Anwesenden, die alles kritisch beobachtet haben. Vom Schmutz der letzten zehn Jahre ist nichts mehr zu sehen.

Gering hofft jetzt nur noch auf gutes Wetter: "Wir brauchen noch einen sonnigen Tag zum Trocknen, dann können wir mit der Imprägnierung der Oberfläche weitermachen." Fünf bis sechs Jahre soll der Stein danach vor Schmutz und Pilzbefall geschützt sein. Darin sind sich alle Fachleute einig. mha

Hintergrund

Das saarländische Unternehmen "NANO4YOU", unter der Geschäftsführung von Alain Neumann, arbeitet an der Entwicklung und dem Vertrieb von Nano-Produkten. 40 Produkte bietet die Firma inzwischen an. Der Exportanteil liegt bei 80 Prozent.

Nano-Produkte werden zum Versiegeln von Oberflächen wie Stein, Fliesen, Lack, Metall, Holz und Glas eingesetzt. Sie eignen sich besser als Silikon, denn sie sind atmungsaktiv und wasserdampfdurchlässig.

Die Saarlouiser Firma "A1 QOS" von Inhaber Josef Gersing befasst sich mit der Anwendung der Produkte im industriellen Bereich, an Hausfassaden, im Sanitärbereich, auf Autolacken und auf Verbundsteinen. mha

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