Wie Heim- und Sackarbeit die Not linderte

Wadern. Der Vortrag von Gunter Altenkirch bildet den Auftakt zur dritten Reihe von "Treffpunkt Heimat" des Vereins für Heimatkunde Wadern. Der Volkskundler aus Rubenheim entführt die Zuhörer in die Alltagswelt der Menschen im Hochwaldraum vor einigen Jahrzehnten. Sackarbeit wird heute als etwas "typisch Saarländisches" mit Lokalpatriotismus übergossen

 Heimarbeit aus dem Hochwaldraum: Eine Darre zum Trocknen von Lebensmitteln. Foto: Veranstalter

Heimarbeit aus dem Hochwaldraum: Eine Darre zum Trocknen von Lebensmitteln. Foto: Veranstalter

Wadern. Der Vortrag von Gunter Altenkirch bildet den Auftakt zur dritten Reihe von "Treffpunkt Heimat" des Vereins für Heimatkunde Wadern. Der Volkskundler aus Rubenheim entführt die Zuhörer in die Alltagswelt der Menschen im Hochwaldraum vor einigen Jahrzehnten. Sackarbeit wird heute als etwas "typisch Saarländisches" mit Lokalpatriotismus übergossen. Doch findet man solche Arbeiten überall dort, wo Not herrschte. Die Zusammenhänge wird der Referent erläutern.Sackarbeit und die Hochwälder Heimarbeiten sind Phänomene, die in schlechten Zeiten - vor allem in Kriegs- und Nachkriegszeiten - halfen, die gröbste Not zu lindern. Ältere Menschen werden sich heute sicher noch gut daran erinnern. Heim- und Sackarbeit ist damit ein wichtiges Stück Wirtschaftsgeschichte. In ihrer Grundstruktur sind beide gleich. Doch während die Sackarbeit ("in den eigenen Sack geschafft") nur von den Industriehandwerkern in der Industrie mit Abfallmaterial und Werkzeugen der Unternehmungen während der Arbeitszeit hergestellt wurden, mussten die Hochwälder sich Material und Werkzeuge erst einmal selbst beschaffen. Auch diesen kulturgeschichtlichen Aspekt erläutert Altenkirch näher. Außerdem präsentiert er Werkzeuge aus dem Stadtmuseum Wadern und aus seinem Museum für Alltagskultur in Rubenheim.

Altenkirch, geboren in Radebeul bei Dresden, stammt aus Beckingen. Seit den 1960er Jahren sammelt er Gegenstände und Belege zur Geschichte der Arbeiter- und Bauernkultur. 1980 eröffnete sein privates "Museum für dörfliche Alltagskultur". Er hat Lehraufträge an der Hochschule der Bildenden Künste Saar und bei der KEB. Sein Vortrag in Wadern findet in Kooperation mit der CEB Hochwald statt. Der Eintritt ist frei. red

Auf einen Blick

2010 hat der Verein für Heimatkunde Wadern die Reihe "Treffpunkt Heimat" ins Leben gerufen. Die Vorträge behandeln Themen rund um die Kultur und Geschichte des Hochwaldraumes. Im März spricht Johannes Naumann über den Besuch Kaiser Maximilians auf Burg Dagstuhl im Jahre 1512. Im Mai referiert Sabine Hornung über neue archäologische Forschungen im Gebiet der Monumentalgrabhügel und der römischen Villa in Oberlöstern. red

Einen Programmflyer zu allen Veranstaltungen gibt es im Rathaus Wadern oder auf Anfrage unter Tel. (0 68 71) 12 37 oder per E-Mail an friedebert.w@t-online.de.

-wadern.de

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