Frühkindliche Versorgung in Saarbrücken Wenn der erste Tag im Leben viel zu früh kommt: Wie Frühchen am Klinikum Winterberg versorgt werden

Saarbrücken · Auf der Kinderintensivstation am Klinikum Saarbrücken kämpfen Frühchen Tag für Tag um ihr Leben. Dabei spielen nicht nur reine medizinische Prozesse, sondern auch die Eltern eine wichtige Rolle.

 Auf der Kinderintensivstation im Klinikum Saarbrücken werden Frühgeborene oft wochenlang von Ärzten und Pflegern versorgt.

Auf der Kinderintensivstation im Klinikum Saarbrücken werden Frühgeborene oft wochenlang von Ärzten und Pflegern versorgt.

Foto: Oliver Dietze

Das Paar klingelt an der Stationstür im zweiten Obergeschoss und braucht nur seinen Namen zu sagen, schon öffnet sich die Tür. Wer den Weg zur KIS-Station 20 am Saarbrücker Klinikum Winterberg findet, hat keinen Termin. Er ist auch kein einmaliger Gast, dessen Besuch man anmelden soll. Die meisten verbringen in der Woche mehr Stunden hier als in ihrem eigenen Zuhause. Sie besuchen hier ihre Babys, die viel zu früh auf die Welt gekommen sind und bis zum zuvor errechneten Geburtstermin hier medizinisch versorgt werden. Es handelt sich manchmal um Tage, aber meistens um Wochen oder Monate. Das Klinikum am Winterberg ist ein sogenanntes „Perinatalzentrum Level 1“. Mit der Uniklinik in Homburg sind es die einzigen Krankenhäuser im Saarland mit der höchsten Versorgungsstufe für Neugeborene. „In den vergangenen 20 Jahren hat die frühkindliche Versorgung große Fortschritte gemacht“, berichtet Professor Jens Möller, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Heutzutage können in vielen Fällen auch Babys, die ab der 22. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, versorgt werden, dennoch sei die Gesamtzahl der schwerbehinderten Kinder nicht gestiegen. „Das kleinste Baby, das hier zur Welt kam und jetzt normal eingeschult worden ist, wurde Ende der 21. Schwangerschaftswoche geboren“, sagt er.