Wie ein Vulkan vorm Ausbruch

Völklingen. Ungeduldig reißt Romano Marceddu seinem Gastgeber Christoph Gottschalk das Mikrofon aus der Hand. Der kleine Sänger ist wie ein Vulkan unmittelbar vor dem Ausbruch. Das Publikum steht ebenso parat wie seine Mitmusiker, und er will jetzt den Kaisersaal des Alten Bahnhofs Völklingen rocken

Völklingen. Ungeduldig reißt Romano Marceddu seinem Gastgeber Christoph Gottschalk das Mikrofon aus der Hand. Der kleine Sänger ist wie ein Vulkan unmittelbar vor dem Ausbruch. Das Publikum steht ebenso parat wie seine Mitmusiker, und er will jetzt den Kaisersaal des Alten Bahnhofs Völklingen rocken. Genau wie es Gottschalk, Organisator der Veranstaltungsreihe "Tuesday-Station-Music", gerade von ihm gefordert hat - mit den traditionellen Worten: "Let's rock this house."

Mit der nach ihm benannten Band, den Romanoes, legt Marceddu gleich los. Der Stones-Song "Has anybody seen my baby" kommt beim Publikum an. Übrigens waren wieder mehr zur Station-Music gekommen als in der Vorwoche, als wohl das Regenwetter viele Freunde des Rock and Blues vom Besuch der bereits beliebten Konzertreihe abgehalten hatte. Schon nach wenigen Textzeilen wird klar: Auf der kleinen Bühne ist der energiegeladene Sänger nicht lange zu halten. Immer wieder saust er schnurstracks ins Publikum, das Kabel an seinem Mikrofon erweist sich jetzt als letzte Leine, um den Sänger noch irgendwie im Zaum zu halten. "Jetzt geht es auf die Blues-Schiene", kündigt er dann an, passend zur Konzerthalle am Bahnhof. Seine Mitmusiker Chris Kümmel (Piano), Gerhard Hoff (Gitarre), Celia Baron (Sax), Schlagzeuger Michael Blitz auf der "Orangenkiste" Cajun, und Andreas Becker (Bass) liefern nicht nur die passende, prägnant und sauber gespielte Begleitung dazu. Sie brillieren auch in einer ganzen Reihe von Soli und verdienen sich so immer wieder Szenenapplaus. Für eingefleischte Fans der Romanoes lieferte die Band übrigens einen überraschenden Anblick. Denn "mit Cajon und sitzend", wie es Bassist Becker beschreibt, sieht man sie sonst kaum.

Sänger Romano ist derweil voll in seinem Element. Immer wieder fordert er das Publikum auf, im Takt mitzuklatschen. Längst hat er ein paar Korbmöbel aus dem Zuschauerraum entfernt, um besser zwischen Publikum und Bühne pendeln zu können. Bei "All or nothing" und Aerosmiths "Walk this way" - inzwischen ist bei wieder Rock angesagt - dürfen die Zuhörer dann auch ein bisschen mitsingen. Spätestens hier zeigt sich: Diese energische Show reißt einfach jeden mit, bis zum Schluss. Im April wollen die Jungs übrigens erneut am Völklinger Bahnhof anhalten, dann aber mit den gewohnten Instrumenten.

Kommenden Dienstag geht die Reihe "Tuesday-Station-Music" um 20 Uhr weiter mit der Blies-Blues-Band, die passend zu den tollen Tagen die "Rock-Faasend" als Motto ausgegeben hat.

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