Wie die richtige Krankenpflege auch sterbenden Menschen die Würde lässt

Saarbrücken. Ist Palliativmedizin oder Palliative Care eine Antwort auf den Wunsch nach Sterbehilfe? Rund 100 Zuhörer kamen zur Veranstaltung "Leben bis zuletzt" des Vereins Gesundheitsregion Saar und der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts)

 Palliativ Care hilft Schwerstkranken und Sterbenden. Foto: Iris Maurer

Palliativ Care hilft Schwerstkranken und Sterbenden. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Ist Palliativmedizin oder Palliative Care eine Antwort auf den Wunsch nach Sterbehilfe? Rund 100 Zuhörer kamen zur Veranstaltung "Leben bis zuletzt" des Vereins Gesundheitsregion Saar und der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts). Mit Barbara Ninnemann-Ohligschleger, Psychologin der Klinik für Palliativmedizin, und Oberärztin Frauke Backes beschrieb Judith Köhler, Master Palliative Care für Pflegende und Trainerin für Palliative Care am cts-Schulzentrum St. Hildegard, am Beispiel von Patientin S., wie ein Sterben in Würde mit Hilfe von Palliativ Care aussehen kann. Mit diesem Fallbeispiel begann der Themenabend am Mittwoch in die Caritasklinik St. Theresia.

Das Interesse war groß. "Der Wunsch, in Würde zu sterben, beschäftigt die Menschen", sagte Dr. Werner Schreiber, der Vorsitzende des Vereins Gesundheitsregion Saar. Wie komplex das Thema ist, zeigte sich bei der Podiumsdiskussion. Während in der Klinik für Palliativmedizin der Caritasklinik Schwerstkranke in ihrer letzten Lebensphase begleitet werden, hat Dr. Thomas Vaterrodt als Chefarzt der Klinik für Neurologie der SHG-Kliniken Sonnenberg häufig mit Menschen zu tun, die ein Unfall mitten aus dem Leben riss. Bei Wachkomapatienten ohne Patientenverfügung müsse der mutmaßliche Patientenwille in Erfahrung gebracht werden.

Dr. Maria Blatt-Bodewig, Chefärztin der Klinik für Palliativmedizin, warnte vor einer Vermischung der Begriffe Palliative Care und Sterbehilfe. Palliative Care habe mit aktiver Sterbehilfe nichts zu tun. Bei Palliativ Care gehe es nicht darum, den Tod herbeizuführen, sondern "Menschen sterben zu lassen, wenn sie ins Sterben kommen". red

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