Wie die Redener Bergehalde entstanden ist

Landsweiler-Reden. In diesen Tagen werden wieder Tausende Saarländer die Sommeralm samt Alm-Ebi am Zukunftsort Reden aufsuchen. Denn hier wird neben einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm auch ein grandioser Ausblick in alle vier Himmelsrichtungen geboten, der wohl einmalig ist. Aber viele Besucher wissen nicht, wie diese riesige Erdaufschüttung entstanden ist

 Eine Halde im Wachsen: Blick auf Reden im Jahr 1964. Foto: Rolf Purper

Eine Halde im Wachsen: Blick auf Reden im Jahr 1964. Foto: Rolf Purper

Landsweiler-Reden. In diesen Tagen werden wieder Tausende Saarländer die Sommeralm samt Alm-Ebi am Zukunftsort Reden aufsuchen. Denn hier wird neben einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm auch ein grandioser Ausblick in alle vier Himmelsrichtungen geboten, der wohl einmalig ist. Aber viele Besucher wissen nicht, wie diese riesige Erdaufschüttung entstanden ist. Wolfgang Breininger aus Schiffweiler war bis 1991 im Bergwerk Reden verantwortlich für die bereits vor Jahren gesprengte Kohlenwäsche, die Sieberei, die sich derzeit als grau-schwarzes Gerüst-Skelett präsentiert, und die auch Redener Alpen genannte Bergehalde. Er erinnert sich: "Bis zur Stilllegung der Grube Reden 1995 wurden dort jeden Tag etwa 15 000 Tonnen Berge abgelagert und schichtweise verdichtet. Eine wichtige Einrichtung war das so genannte Absetzband mit einer Länge von 75 Metern und einer Breite von einem Meter. Es wurde vorn und hinten mit Raupenantrieb gelenkt."Hinzu kam laut Breininger noch das 800 Meter lange Band, mit der eine Länge von 400 Metern überbrückt wurde. Für die Bestückung der Halde hätten insgesamt Bänder mit einer Gesamtlänge von 3,5 Kilometern zur Verfügung gestanden. Breininger: "Die Halde ist etwa 650 Meter lang und 450 Meter breit. Der Rundweg auf dem Plateau führt über 1400 Meter." Der Steiger im Vorruhestand weiß auch, dass im Bergwerk Reden 150 Jahre lang Kohle gefördert wurde.

Wegen des hohen Kohlegehaltes in den aufgeschütteten Bergen kam es häufig auch zu Haldenbränden. Auslöser waren der immense Druck der Erdmassen. Wolfgang Breininger: "In den 1960er Jahren wurde die Flotation, die Trennung von Bergen und Kohlen mittels Nassaufbereitung eingebaut. Die danach auf den Halden aufgeschütteten Berge und der dort ebenfalls gelagerte Schlamm enthielten lediglich noch 0,2 Prozent Kohle. Deshalb braucht man nicht zu befürchten, dass die erst in den letzten Jahrzehnten entstandene Bergehalde brennen wird." Ein Aufstieg in die luftige Höhe sei auf jeden Fall lohnenswert.

Steiger Breininger hat die Halde schon unzählige Mal mit dem Fahrrad oder zu Fuß erklomm und bei sportlichen Wettbewerben wie dem inzwischen landesweit bekannten Haldenlauf oder dem an der Landsweiler Dorffest-Kirmes durchgeführten Duathlon ausgezeichnete Platzierungen erreichte.

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