"Wie die politische Klasse versagt"

Merzig. In seiner Untersuchung der aktuellen Situation kommt Kurt Bohr, ehemaliger Chef der Staatskanzlei unter Lafontaine, zu einer nüchternen Analyse der Lage der Nation. "Es besteht allerorten Handlungsbedarf. Die Bürgergesellschaft bröckelt, aber die Politik unternimmt nichts", hält Bohr fest

Merzig. In seiner Untersuchung der aktuellen Situation kommt Kurt Bohr, ehemaliger Chef der Staatskanzlei unter Lafontaine, zu einer nüchternen Analyse der Lage der Nation. "Es besteht allerorten Handlungsbedarf. Die Bürgergesellschaft bröckelt, aber die Politik unternimmt nichts", hält Bohr fest. "Stattdessen sieht sie stets nur auf die unmittelbare demoskopische Auswirkung ihres Eingreifens."In sieben Kapiteln in seinem Buch "Verdrängen, umgehen, vertagen - Wie die politische Klasse versagt" (erschienen im Saarbrücker Conte Verlag) bleibt der promovierte Jurist Bohr nicht dabei stehen, Handlungsbedarf nachzuweisen und Untätigkeit anzuprangern - er macht auch konkrete Vorschläge zu den Themen "Staatsverschuldung", "Normenflut", "Massenarbeitslosigkeit", "Bildung und Forschung", "Soziale Gerechtigkeit".

Stoff für Diskussion

Der Autor will nicht das Rad der Politik neu erfinden, wie er selbst sagt. Aber er schreibt den heute verantwortlichen Kollegen einige Denksätze mit dicken Strichen ins Stammbuch. Genügend Stoff also auch für eine angeregte Diskussion zu den Thesen und zum Austausch von Gedanken am Anschluss an die Buchvorstellung.

Kurt Bohr wurde 1947 bei Birkenfeld geboren. Von 1966 bis 1970 studierte er Rechtswissenschaften und promovierte 1975 an der Universität Saarbrücken. 1985 wurde er zunächst Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Sport des Saarlandes, von 1991 bis 1996 dann leitete er die Staatskanzlei des Saarlandes unter Ministerpräsident Lafontaine. Zwischen 1996 und 2007 war Kurt Bohr Direktor der Saarland Sporttoto GmbH.

Der Eintritt zu der Lesung ist frei. red

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