Wie der Wald das Klima schützt

Nalbach · Die Gemeinde Nalbach bietet jetzt Klima-Waldspaziergänge an. Revierförster Ralf Köhler erklärt dabei, was der Wald mit Klimaschutz zu tun hat und wie er nachhaltig bewirtschaftet wird. Die nächste Wald-Führung ist am Samstag, 7. Juli.

Warum werden umgefallene Bäume im Wald nicht weggeräumt? Wie viel CO{-2} bindet ein Baum? Warum ist zu viel Licht im Wald nicht gut? Diese und anderen Fragen beantwortet Revierförster Ralf Köhler beim Klima-Waldspaziergang durch den Nalbacher Wald. Das Motto der Führungen: "Nachhaltige Waldbewirtschaftung unter dem Gesichtspunkt des Klimawandels".

Bäume binden CO{-2}

"Der Wald ist als großer CO{-2}-Senker Teil des Null-Emissions-Projekts", berichtet Ralf Köhler. Denn das Kohlendioxid wird im Wald von den Bäumen gebunden. "Zwischen fünf und 50 Kilogramm CO{-2} bindet ein Baum im Lebenszyklus", erzählt der Gemeindeförster.

Und damit der Wald als CO{-2}-Senker erhalten bleibt, muss er nachhaltig bewirtschaftet werden. Ein Grundprinzip lautet: "Es soll immer etwas weniger Holz genutzt werden als zuwächst. Ich gucke deshalb, was zuwächst, bevor ich entscheide, wie viel ich herausnehme", erläutert Köhler. Bei Buchen etwa gibt es jährlich sechs Kubikmeter Zuwachs pro Hektar. Das wird in der Forstwirtschaft mal zehn gerechnet. Köhler rechnet vor: "Davon nehme ich aber nur die Hälfte raus, also 30 Kubikmeter in zehn Jahren, das sind je nach Dicke zehn bis 30 Buchen". Bei Nadelholz sei das natürlich mehr, weil es viel schneller und dichter wächst.

Genutzt wird das Holz unter anderem als Brennholz oder für die Möbel- und Bauindustrie. "Wir haben 200 Kubikmeter Holz pro Jahr für Biomasse etwa für Holzhackschnitzelwerke vorgesehen", ergänzt der Förster.

Wichtig sei bei nachhaltiger Waldbewirtschaftung auch, dass der Wald mehr durchforstet und ausgedünnt wird. Ralf Köhler spricht von "einzelstammweiser Nutzung". So entstehen kleine Lichtungen, die sich mosaikartig über den Wald ausdehnen. Dadurch dringt mehr Licht ein, die Kronen werden dichter und größer. Köhler erläutert: "So binden sie mehr CO{-2}".

Bäume bleiben liegen

Zu viel Licht sei aber auch nicht gut, denn dadurch werde die Verrottung beschleunigt. Wichtige Pflanzenstoffe wie Kalium, Magnesium oder Kalzium werden dann ins Grundwasser gespült. Das sei schädlich, merkt der Förster an.

Zum Klimaschutz gehöre auch, dass umgefallene Bäume im Wald nicht einfach weggeräumt werden. "Totes Holz gibt das gespeicherte CO{-2} nach und nach an die Luft ab. Würde man die Bäume verbrennen, würde das komplette CO{-2} sofort freigesetzt." Damit wäre der Klimaschutzaspekt verpufft.

Zum Thema:

Auf einen BlickEs stehen bereits zwei Termine für die Klima-Waldspaziergänge mit Revierförster Ralf Köhler fest: Sonntag, 7. Juli, von 9.30 bis 12 Uhr, und Sonntag, 8. September, von 14 bis 16.30 Uhr. Darüber hinaus bietet Revierförster Köhler die Führungen auch nach Vereinbarung für Einzelne und Gruppen an. Anmeldung und Terminvereinbarung bei der Gemeinde Nalbach unter Telefon (0 68 38) 9 00 21 70. dög

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