Wie der Uhu seine Beute jagt

Obersalbach. Wasserdicht eingepackt saß der siebenjährige Yannick auf dem Pony "Pascha" und wartete darauf, von Leopold und Maximilian Haberer durch den Naturpark Kallenborn geführt zu werden. Dass es am Sonntag wie aus Kübeln schüttete, machte Yannick nichts aus: "Ich will reiten", sagte er bestimmt

Obersalbach. Wasserdicht eingepackt saß der siebenjährige Yannick auf dem Pony "Pascha" und wartete darauf, von Leopold und Maximilian Haberer durch den Naturpark Kallenborn geführt zu werden. Dass es am Sonntag wie aus Kübeln schüttete, machte Yannick nichts aus: "Ich will reiten", sagte er bestimmt. Zum Glück setzten die schon seit Tagen angekündigten Regenfälle in Obersalbach erst um 16.15 Uhr ein, so dass es kaum Programmausfälle beim zweiten Naturerlebnisfest im Naturpark Kallenborn gab. Alles in allem gut besucht"Wir mussten nur wenig kürzen und umstellen, so dass unser Fest alles in allem gut besucht und ein Erfolg war", bilanzierte Andreas Haberer vom ausrichtenden Verein zur Förderung der Naherholung und des Naturschutzes Obersalbach-Kurhof. So wurde der Feldgottesdienst in die Kirche und der Weinstand ins Innere des Hauses Kallenborn verlegt. Eine von zwei Führungen durch den Naturpark fiel aus, und das Lernort-Mobil "Natur" des saarländischen Jägerverbandes blieb geschlossen. "Die darin mitgeführten Präparate von Tieren des Waldes durften nicht nass werden", erklärte Haberer. Aber es gab auch so noch genug Interessantes zu bestaunen. Zum Beispiel Jagdhunderassen oder die imposante vierjährige Uhu-Dame Alice, die Falkner Jörg Steines von der Jagdschule Linslerhof mitgebracht hatte. Steines erklärte unter anderem, wie der Uhu seine Beute jagt, dass er bis zu 30 Jahre alt werden kann, doch europaweit im Bestand gefährdet ist. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) informierte über Wildbienen. Korbflechter, Ziegenzüchter sowie Imker und Hobbykünstler stellten ihre Produkte vor. Bei einer Führung informierte Andreas Haberer ausführlich über den 10,5 Hektar großen Naturpark. Seit 1973 gibt es diesen Park, zu dem auch eine Weiheranlage gehört. "Das Interessante ist: Der Eintritt ist und bleibt frei", so Haberer. Besonders für Familien mit Kindern bietet der Park einen hohen Freizeitwert, und das nicht nur, weil ihm ein Kinderspielplatz angegliedert ist. "Wir haben eine Fasanerie, zehn Bergziegen, vier Thüringer Waldziegen, die vom Aussterben bedroht sind, zehn Mufflons, 20 Stück Damwild und hier als Besonderheit einen weißen Hirsch", erzählte Haberer. Viel Geld und Arbeit muss sein Verein in den Erhalt und die Pflege der Anlage stecken. So wurde anlässlich des Naturerlebnisfestes die renovierte Wassertretanlage in Betrieb genommen, der sanierte Balkon des Hauses Kallenborn sowie die neue Fasanerie und die behindertengerecht ausgebaute Toilettenanlage vorgestellt. Im Rahmenprogramm gab es das eingangs erwähnte Ponyreiten und Livemusik vom Obersalbacher Alleinunterhalter Gerd Balzert. Gehege für Luchse geplant"Vieles hätten wir ohne die Hilfe der Ausbildungs- und Beschäftigungsförderungsgesellschaft Heusweiler/Riegelsberg gar nicht schaffen können. Auch die Gemeinde Heusweiler unterstützt uns. Und viele freiwillige Helfer aus Obersalbacher Vereinen, ohne die solch ein Fest gar nicht zu schultern wäre", schilderte Haberer. Sein Verein hat noch hohe Ziele: "Wir planen ein Luchs-Gehege und wollen zwei Hinterwalder Rinder ansiedeln. Die Zäune um die Gehege müssen erneuert, und die Brücke über die Schlucht muss renoviert werden", zählte Haberer auf.

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