„Weiße Weihnachten fällt in diesem Jahr aus!“ Grau, schmuddelig, kein Schnee: Das Weihnachtswetter im Saarland

Update | Saarbrücken/Wiesbaden · An Heiligabend soll es im Saarland Schauer geben. Stürmische Böen sind ebenfalls vorhergesagt. Auch am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag halten sich die Regenwolken am Himmel.

Weiße Weihnachten können sich die Saarländer dieses Jahr abschminken. Es wird hier wohl eher so aussehen. (Symbolbild)

Weiße Weihnachten können sich die Saarländer dieses Jahr abschminken. Es wird hier wohl eher so aussehen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Matthias Bein

Streng genommen hat der Winter erst am 21. Dezember begonnen – zur Wintersonnenwende, dem kürzesten Tag des Jahres. Da machen es sich die Meteorologen etwas leichter: Meteorologischer Winteranfang ist jedes Jahr am 1. Dezember. Das war im Saarland auch bereits zu spüren: Auf tagelange Polarkälte und sogar ersten Schneefall folgte großes Glatteis-Chaos.

Dabei sind die Winter im Saarland in den letzten Jahren recht mild ausgefallen. Laut Wetterdatenbank „Meteostat“ schwankten die Temperaturen in Saarbrücken alleine im Dezember 2021 zwischen minus vier und plus 15 Grad.

Wetter-Experte: „Weiße Weihnachten fällt in diesem Jahr aus!“

Der kalte Winterbeginn ließ bereits Hoffnung auf weiße Weihnachten im Saarland aufblühen. Doch die milden Temperaturen und Regenfälle der letzten Tage machen diese zunichte. Mit Schnee an Weihnachten ist nicht mehr zu rechnen.

Saarland: Das waren die extremsten Winter und Weihnachtsfeste
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Eisige Temperaturen oder Sturm: Das waren die extremsten Weihnachten im Saarland

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Foto: BeckerBredel

Das bestätigt auch Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net auf SZ-Anfrage: „Schnee gibt es nicht. Weiße Weihnachten fällt in diesem Jahr aus!“ Statistisch gesehen liege die Chance auf weiße Weihnachten in Deutschland ohnehin nur zwischen fünf und zehn Prozent.

Kältehoch aus Sibirien bringt kalte Luft ins Saarland

Dennoch wird der Winter im Saarland insgesamt wohl etwas kälter als zunächst erwartet. Noch vor drei Monaten hätten er und seine Kollegen einen weiteren milden Winter prognostiziert, sagt Dominik Jung. „Aber jetzt sehen wir, wie viel Kälte da um uns wuselt.“ Da „wuselt“ vor allem viel kalte Luft, die ein Kältehoch aus Sibirien bringt.

Auch für den kommenden Januar und Februar werden laut dem Wetter-Experten momentan die Trends auf niedrigere Temperaturen zurückgerechnet als zunächst erwartet. Trotzdem bleibt der Winter in Deutschland insgesamt laut Vorhersagen eher mild: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet mit durchschnittlichen Mindesttemperaturen von etwa zwei Grad.

Grau, schmuddelig, kein Schnee: das Weihnachtswetter im Saarland

Grau und schmuddelig startet der Heiligabend. Laut DWD klettert die Anzeige auf dem Thermometer auf sieben bis 13 Grad. Dauerregen wie an den Vortagen ist nicht vorausgesagt, aber Schauer tauchen immer wieder über dem Saarland auf. Starker Wind zieht über die Region hinweg, einige stürmische Böen sind wieder möglich.

Die Schauer klingen in der Nacht auf Sonntag (erster Weihnachtstag) ab, es ist wechselnd bewölkt. Die Temperaturen: sieben bis vier Grad. Am Tag zeigt sich der Himmel grau. Regen ist Begleiter durch den Feiertag. Dafür ist der Wind nur noch schwach. Sieben bis elf Grad sagen DWD-Experten voraus.

Niederschläge halten sich am Saarland in der Nacht auf den zweiten Weihnachtsfeiertag am Montag fest. Bei acht bis fünf Grad frischt der Wind auf. Daran wird sich am Tag nichts ändern: Regen, Wind milde Temperaturen prägen den zweiten Feiertag wie schon zuvor. Der Wind weht schwach.

Letztes weißes Weihnachten im Saarland 2010

Zumindest in Hollywood-Filmen gehören Weihnachten und Schnee fest zusammen. Doch hierzulande kommt das eher selten vor. Der Dezember ist oft einfach noch zu warm für eine bleibende Schneedecke.

Das letzte weiße Weihnachten im Saarland liegt mehr als zehn Jahre zurück: Laut Kachelmannwetter war der Dezember 2010 einer der kältesten seit Beginn der Aufzeichnungen und Weihnachten in diesem Jahr ein „Extremwetterereignis“. Deutschlandweit lag eine geschlossene Schneedecke, die in ihrer Höhe und Ausbreitung demnach einzigartig seit den Wetteraufzeichnungen 1950 war.

Doch es braucht nicht immer Schnee für ein extremes Weihnachtswetter. 1962 wurde am 24. Dezember nur ein Zentimeter Schnee in Ensheim gemessen – doch es war bitterkalt. Das Thermometer stieg an diesem Tag nicht über minus acht Grad hinaus. Die tiefsten Werte lagen bei minus 14 Grad.

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