Werner Kleists Schmökerbuch

Eppelborn. Werner Kleist muss zunächst zu seinem Nachttisch eilen, um das "Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen" zu holen. Das allumfassende Nachschlagewerk von 1890 hat dort nämlich seinen Stammplatz, weil sein Besitzer nur allzu gerne und allzu oft darin schmökert

Eppelborn. Werner Kleist muss zunächst zu seinem Nachttisch eilen, um das "Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen" zu holen. Das allumfassende Nachschlagewerk von 1890 hat dort nämlich seinen Stammplatz, weil sein Besitzer nur allzu gerne und allzu oft darin schmökert. Denn neben zahlreichen Gedichten seines Lieblingsdichters Ludwig Uhland findet sich darin neben weiteren Geschichten und Sprüchen auch viel Interessantes zu Geografie und Historie. Sogar der damaligen Haushaltsbuchführung wird ein ganzes Kapitel gewidmet. "Ich habe das Buch bei einem Händler am Bodensee entdeckt und gleich gekauft. Schillers Glocke ist ebenfalls abgedruckt, allerdings in einer entschärften Version", erzählt Kleist. Auch seine Frau Renate hat das Schulbuch schon ganz gelesen und ist dabei zu ihrer großen Freude auf Johann Peter Hebels Kalendergeschichte Kannitverstahn gestoßen. "Das kennen wir ja alles noch aus unserer Schulzeit und es macht einfach Spaß, solche Sachen mal wieder zu lesen", sagt Renate Kleist. Auch die an Demenz erkrankten Zuhörer im Café Vergissmeinnicht, die sie betreut, seien immer von den alten Geschichten des Lesebuchs angetan. pra

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort