Werke zu Ehren Marias

Tholey. Im Rahmen der Reihe "Orgeln ohne Grenzen" gestaltete der polnische Orgelvirtuose Marek Stefanski das erste Tholeyer Orgelkonzert dieses Jahres mit einem erlesenen Programm

Tholey. Im Rahmen der Reihe "Orgeln ohne Grenzen" gestaltete der polnische Orgelvirtuose Marek Stefanski das erste Tholeyer Orgelkonzert dieses Jahres mit einem erlesenen Programm. Stefanski, Organist der Marienbasilika zu Krakau, hatte eine Auswahl von Werken getroffen, die einen Bezug zu Maria haben, sei es durch die bekannte mittelalterliche Melodie des ersten Verses des "Magnificat" ("Meine Seele erhebt den Herren") oder durch polnische Kirchenlieder.Er begann mit einem monumentalen Opus von Joseph Rheinberger: Präludium, Andante, Introduction und Fuge "Meine Seele erhebt den Herren", hochromantisch und klangkräftig breit angelegt in den Ecksätzen, zart und durchsichtig im Andante. Geradezu asketisch wirkte dem gegenüber Johann Sebastian Bachs Choralvorspiel zu demselben Thema. Der Interpret hatte dessen bekannteres, aber weniger marianisches "Wachet auf, ruft uns die Stimme" vorausgeschickt, bei dem besonders die vorwärtsdrängende Melodie der Weckimpulse gefiel, die den Cantus firmus eines leisen Krummhorns überlagerte.

Der 1877 im Ermland geborene Komponist Felix Nowowiejski begründete die polnische Variante der sinfonischen Orgelmusik. Stefanski stellte ihn mit dem virtuosen "Allegro maëstoso" und dem sanften impressionistischen "Adagio" einer "Symfonia" in g-Moll vor.

Ebenso bewundernswert war sein Können in den 1982 geschriebenen "Marienpräludien" des bedeutenden Autors Juliusz Luciuk, der in diesem Werk einem Tschenstochauer Marienlied aus dem 16. Jahrhundert neun sehr anspruchsvolle Variationen folgen lässt. Stefanskis Zugabe bedeutete eine nochmalige feinsinnige Reverenz an Johann Sebastian Bach: der Magnificat-Vers kehrte wieder, diesmal als Thema einer Fuge.

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