Werden Bürger getäuscht?

Alt-Saarbrücken. Die Bürgerinitiative Franzenbrunnen fühlt sich von der Stadtverwaltung nicht ernst genommen, in einigen Punkten regelrecht veräppelt. Wenn man sich die Entwürfe zweier Planungsbüros für die Bebauung des Franzenbrunnens anschaue, die die Stadtverwaltung bei der so genannten Perspektivwerkstatt Ende September vorgestellt hat, werde einem Angst und Bange

 Diese Echse haben Naturfreunde vor einigen Wochen am Franzenbrunnen fotografiert. Foto: Garb

Diese Echse haben Naturfreunde vor einigen Wochen am Franzenbrunnen fotografiert. Foto: Garb

Alt-Saarbrücken. Die Bürgerinitiative Franzenbrunnen fühlt sich von der Stadtverwaltung nicht ernst genommen, in einigen Punkten regelrecht veräppelt. Wenn man sich die Entwürfe zweier Planungsbüros für die Bebauung des Franzenbrunnens anschaue, die die Stadtverwaltung bei der so genannten Perspektivwerkstatt Ende September vorgestellt hat, werde einem Angst und Bange. Er komme zu dem Schluss, dass die Initiative "entweder belogen" werde, oder dass "da jemand unfähig" ist im Rathaus, sagte Mathias Westermann, der Sprecher der Initiative, am Dienstagabend bei einer Bürgerversammlung.Was die Bürgerinitiative entsetzt: Bis zu 250 Wohneinheiten sollen in ihrer Nachbarschaft entstehen. In einem Plan sind Häuser mit bis zu fünf Geschossen zu sehen. Das ist aus Sicht der Initiative eine inakzeptable Bebauung. Statt ein Stück Natur, in dem es seltene Tiere - unter anderem Echsen - gibt, zu bebauen, solle die Stadtverwaltung sich bemühen, dass leerstehende Altbauten neu belebt werden.

Dass die Gegner des Franzenbrunnen-Baugebiets als Menschen verunglimpft würden, die nur die Wiese für ihre Hunde nicht aufgeben wollen, sei schlimm, sagte Westermann. "Wenn man überall bauen würde, wo Hundekot liegt, müsste man am Staden bauen. Das wäre eine Top-Wohnlage", sagte Westermann. Die Initiative sei auch nicht kinderfeindlich, weil sie eine Kindertagesstätte am Franzenbrunnen ablehnt, betonte er.

Vor eine schwierige Entscheidung sehen sich viele aus der Bürgerinitiative bei der Oberbürgermeister-Wahl am Sonntag gestellt. Alle Kandidatinnen und Kandidaten haben sich für das neue Wohngebiet ausgesprochen. Nicht zur Wahl zu gehen, sei keine Lösung, sagte einer aus der Versammlung. Eine geringe Wahlbeteilung störe die Politik nicht. Sein Tipp: Zur Wahl gehen, aber den Wahlschein ungültig machen, um so zu zeigen, dass man alle Kandidaten ablehnt.

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