Wadgassen wählt am kommenden Sonntag einen neuen Bürgermeister. Amtsinhaber Harald Braun (SPD) tritt nach 25 Jahren nicht erneut an. Um seine Nachfolge kämpfen vier Bewerber.

Die SPD schickt den Kämmerer der Gemeinde, Werner Naudorf, 58, ins Rennen. Naudorf hat sein gesamtes Berufsleben in vielen Funktionen im Rathaus verbracht. Für die CDU tritt Egbert Ulrich, 51, an, derzeit in der Stabsstelle Sozialberichterstattung im Sozialministerium in Saarbrücken tätig. Ulrich, kurzzeitig Landtagsabgeordneter, führte neun Jahre die CDU-Fraktion im Wadgasser Rathaus und war Beigeordneter.

Im Rat sammelte auch der Unternehmer Sebastian Greiber, 34, kommunalpolitische Erfahrung. Greiber ist dort FDP-Fraktionsvorsitzender, er ist auch stellvertretender Landesvorsitzender seiner Partei. Zur Wahl stellt er sich aber als unabhängiger Einzelbewerber.

Quereinsteigerin ist die Einzelbewerberin Vera Lang-Michler, 57. Die gelernte Kindergärtnerin hat auf ihrem zweiten Berufsweg als Entsorgungstechnikerin beim Umweltbahnhof Wadgassen gearbeitet und ist derzeit im Wertstoffhof in Saarlouis beschäftigt.

Alle vier Kandidaten erklärten im Wahlkampf den Erhalt der nach ihrer Einschätzung sehr guten Infrastruktur der Gemeinde als ihr Hauptziel. Braun hat in seiner Amtszeit das Stromnetz gekauft, die Gemeinde bietet Strom an, das Gasnetz gehört ihr, und die Müllabfuhr betreibt die Gemeinde selbst statt dies dem Entsorgungsverbandes Saar (EVS) zu überlassen. Naudorf will dieses Konzept in der auf fünf Jahre verkürzten Amtszeit vollenden. Ulrich, Greiber und Lang-Michler wollen zwar einen anderen Führungsstil im Rathaus und die Maßnahmen bei Strom, Gas und Müll auf Wirtschaftlichkeit prüfen, stellen das Konzept selbst aber nicht infrage.

Sollte keiner der Bewerber an diesem Sonntag die absolute Mehrheit erreichen, ist für Sonntag, 8. Dezember, eine Stichwahl angesetzt. Wadgassen hat rund 18 500 Einwohner in den sechs Ortsteilen Wadgassen, Differten, Hostenbach, Schaffhausen, Werbeln und Friedrichweiler.