Wer kümmert sich um die Findeltiere?

Eppelborn/Saarbrücken. Der Verein Wildtier und Artenschutz Saar (Witas) erhebt schwere Vorwürfe gegen das saarländische Umweltministerium in Sachen Management der Wildtierauffangstation in Eppelborn. Wie der Witas-Vorsitzende Hartmann Jenal in einem offenen Brief an das Ministerium schreibt, sei die Auffangstation personell unterbesetzt

 Die Zahl der Fuchswelpen steigt zur Zeit. Fehlen in Eppelborn die Kapazitäten, um verletzte Füchse zu versorgen? Foto: Jenal

Die Zahl der Fuchswelpen steigt zur Zeit. Fehlen in Eppelborn die Kapazitäten, um verletzte Füchse zu versorgen? Foto: Jenal

Eppelborn/Saarbrücken. Der Verein Wildtier und Artenschutz Saar (Witas) erhebt schwere Vorwürfe gegen das saarländische Umweltministerium in Sachen Management der Wildtierauffangstation in Eppelborn. Wie der Witas-Vorsitzende Hartmann Jenal in einem offenen Brief an das Ministerium schreibt, sei die Auffangstation personell unterbesetzt. Zudem liege auch nach dem Umbau der Auffangstation, die sich auf dem Gelände des Landesbetriebs Saarforst befindet, bis heute kein Betriebskonzept vor. Jenal schreibt, dass mit der gerade beginnenden Geburtenzeit von Füchsen und Mardern auch die Zahl der aufgefundenen Jungtiere steige. Er habe bereits drei Anrufe von Menschen entgegengenommen, die aufgefundene Jungmarder nicht in Eppelborn unterbringen konnten.Doch auch beim Verein Witas als Alternative seien die Aufnahmekapazitäten begrenzt. Zudem sei eine 400-Euro-Kraft in Eppelborn, die sich um die Tiere kümmern sollte, schwanger. Daher könne diese aus medizinischen Gründen nicht mehr in Kontakt zu den aufgefundenen Tieren treten, da diese auch Krankheiten übertragen können. Auch dafür habe das Umweltministerium keine Ersatzkraft eingestellt. Man verlasse sich seitens des Umweltministeriums anscheinend auf Ehrenamtliche, die allerdings auch nicht immer verfügbar seien. Seine Kritik, so beschreibt Jenal, habe ihm nun ein "Hausverbot" in Eppelborn eingetragen.

"Versorgung ist garantiert"

Die Sprecherin des Umweltministeriums Sabine Schorr bestätigte der Saarbrücker Zeitung auf Anfrage, dass eine Mitarbeiterin auf 400-Euro-Basis ausgefallen sei. "Aber die Versorgung der Tiere ist durch Ehrenamtliche und Saarforst-Mitarbeiter garantiert", sagte Schorr. Seitens des Saarforsts stünden zwei Mitarbeiter in Teilzeit zur Verfügung. Des Weiteren arbeiteten drei ehrenamtlich tätige Personen regelmäßig in der Wildtierauffangstation in Eppelborn, erklärte Schorr.

Im Winter habe es ohnehin keine Probleme gegeben, da kaum Tiere in die Station gebracht worden seien. Aber auch für die jetzt beginnende Jungtiersaison seien "genug Mitarbeiter da", so Schorr. Derzeit seien zwei Füchse und 22 Igel in der Wildtierauffangstation untergebracht. Die Zahl der über das Jahr angelieferten Füchse schwanke sehr stark und liege im Mittel bei etwa 20 Tieren. 120 Igel würden jährlich in der Station abgegeben, mit steigender Tendenz.

Schorr räumte ein, dass ausgewachsene Marder und Iltisse nicht in der Eppelborner Tierstation aufgenommen werden könnten, da dafür noch keine Unterbringungsmöglichkeit vorhanden sei. So würden Bürger, die verletzte Iltisse oder Marder meldeten, an den Verein Witas verwiesen. "Das ist eine eingespielte Praxis", sagte Sprecherin Schorr. Das Umweltministerium habe Jenal Käfig-Elemente aus Holz zur Verfügung gestellt, um die Tiere artgerecht unterbringen zu können.

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