"Wer ist die Schönste im World Wide Web?"

Geislautern. Gut ein halbes Jahr hat sich die Theater-AG des Geislauterner Warndt-Gymnasiums unter Leitung der Lehrerinnen Evelyn Sinnewe und Monika Fassbender mit dem Stück "Lara Kraft" oder "Wer ist die Schönste im World Wide Web?" beschäftigt

 Lara Kraft, das moderne Schneewittchen (rechts), landet in einer WG. Foto: André Hirschmöller/SZ

Lara Kraft, das moderne Schneewittchen (rechts), landet in einer WG. Foto: André Hirschmöller/SZ

Geislautern. Gut ein halbes Jahr hat sich die Theater-AG des Geislauterner Warndt-Gymnasiums unter Leitung der Lehrerinnen Evelyn Sinnewe und Monika Fassbender mit dem Stück "Lara Kraft" oder "Wer ist die Schönste im World Wide Web?" beschäftigt. Nach der Premiere am vergangenen Freitag stand am Mittwochabend die zweite und letzte Aufführung der modernen Schneewittchen-Story von Sabine Wessels auf dem Programm. "Großes weites Internet, wer ist die Schönste im World Wide Web?", fragt Rosa den allwissenden Computer. "Tja Baby, für dein Alter bist du noch ganz knusprig", antwortet der Rechner, "aber deine Tochter Lara ist die Schönste im Internet." Rosa ist geschockt, vermutet einen Computervirus. Oder hat sie die Schlankheitspillen doch umsonst geschluckt? Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Agathe schmiedet sie Rachepläne gegen ihre Tochter. Lara flüchtet vor dem Stress in eine Wohngemeinschaft. Hier freundet sie sich schnell mit dem stets hungrigen Discjockey Anton, der Workaholic Meggie, der mütterlichen Rita und der Chat begeisterten Luna an. Mit einer vergifteten Pizza, die sie an ihre Tochter schickt, will sich Rosa die Gunst des Computers zurückerobern und Nummer Eins werden. Von Lampenfieber ist bei den textsicheren Nachwuchstalenten nicht viel zu spüren: Sie wirken hochkonzentriert - und bleiben doch locker. Vom Telefon-Bimmeln im Publikum lassen sie sich nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil: Spontan wird die Störung in den Dialog eingebaut. "Hast du dein Handy angelassen?", fragt Agathe. "Nein!", antwortet Rosa. Und schon geht's weiter im Text. Am Ende des Stücks scheint Mutter Rosa dann doch zur Besinnung zu kommen. Sie bereut ihre Untaten und hofft, dass Tochter Lara zurückkehrt. Nach einer Stunde fällt der Vorhang im Theatersaal der Schule: Das Publikum applaudiert, die Schauspieler verbeugen sich, und auch die AG-Leiterin ist zufrieden. "Die Schüler sind über sich hinaus gewachsen", freut sich Regisseurin Evelyn Sinnewe.

HintergrundEs spielten: Vivien Nozicka (Rosa), Amelie Laurent (Lara), Julia Christina Schmidt (Agathe), Julian Laudwein (Anton), Marie Laurent (Rita), Julia Monz (Luna), Laura Bitterlich (Meggie). tan

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