Wer holt denn da was?

Seit einem Jahr bin ich schon im Saarland

Seit einem Jahr bin ich schon im Saarland. Viele kleine Dinge im Alltag sind mir mittlerweile geläufig: etwa die suppige Currywurst esse ich mittlerweile auch mit der Gabel und nicht mehr mit dem Löffel, aber die Pommes bitteschön immer noch separat, da wird sich auch nichts dran ändern! Auch daran habe ich mich gewöhnt, dass man auf der Autobahn höllisch aufpassen muss, da die Leute oft langsam drauffahren wie auf eine Dorfstraße, obwohl sie warten müssten und so gefährliche Bremsmanöver provozieren, habe ich mich gewöhnt. So ist es in Norddeutschland zumindest nicht in täglicher Regelmäßigkeit. Aber worin die Saarländer einfach klasse sind, ist die Kreativität in der Kommunikation: Wer hier etwas "holt", der holt nicht nur, sondern "nimmt" auch gleichzeitig etwas. Ob ein Medikament "ein" oder einfach den Kollegen ein Stück "mit" zum Auto, zum Bahnhof, zur Wohnung. Das ist beeindruckend und sympatisch zugleich! Wer mehr mit dem selben Wort sagen kann, hat mehr Zeit zum Genießen des Lebens. Und darin sind die Saarländer schließlich auch klasse.

Hans-Christian Roestel wurde in Hamburg geboren und wuchs im Alten Land vor den Toren der Hansestadt auf. Sein Volontariat führt ihn derzeit täglich von Saarbrücken nach Merzig. An dieser Stelle schildert er seine Eindrücke aus der Wahlheimat.

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