Wer gibt Ahmed Bellagnech und seiner Familie ein neues Zuhause?

St. Wendel. "Unsere Kinder fühlen sich im katholischen Kindergarten in Alsfassen richtig wohl. Auch deshalb möchten wir gerne hier wohnen bleiben", sagt Ahmed Bellagnech. Doch die Aussichten für seine Familie sind derzeit schlecht. Aus ihrer jetzigen Wohnung in Alsfassen müssen sie raus, sie soll verkauft werden

 Ahmed Bellagnech möchte mit seiner Frau und drei Kindern gerne in St. Wendel bleiben. Foto: atb

Ahmed Bellagnech möchte mit seiner Frau und drei Kindern gerne in St. Wendel bleiben. Foto: atb

St. Wendel. "Unsere Kinder fühlen sich im katholischen Kindergarten in Alsfassen richtig wohl. Auch deshalb möchten wir gerne hier wohnen bleiben", sagt Ahmed Bellagnech. Doch die Aussichten für seine Familie sind derzeit schlecht. Aus ihrer jetzigen Wohnung in Alsfassen müssen sie raus, sie soll verkauft werden. Und die Bellagnechs möchten den Wünschen des Eigentümers nicht im Wege stehen. Seit Monaten suchen sie deshalb eine angemessene Unterkunft in Alsfassen oder in der St. Wendeler Innenstadt. Bisher ohne Erfolg. Vor rund zwei Jahren ist die Familie nach St. Wendel gezogen, fühlt sich hier wohl und möchte in der Stadt bleiben. Der Diplom-Ingenieur Bellagnech baut an den Bosenbergkliniken eine neue Abteilung mit auf. Der gebürtige Marokkaner mit deutschem Pass - "seit Jahren" - ist Spezialist für Cochlear-Implantate. Diese Hörhilfen, erklärt Bellagnech, bestehen aus zwei Teilen - nämlich aus dem Empfänger, der direkt in die Cochlear, also die Gehörschnecke eingepflanzt wird und dort elektrische Signale an den Hörnerv abgibt, und aus dem zweiten Teil, der sich, vereinfacht gesagt, aus einem Mikrofon, einem Sprachprozessor und einem Sender zusammensetzt, der Laute und Sprache in elektrische Signale umwandelt und sie nach innen weitergibt. Der zweite Teil wird außen getragen. Diese beiden Geräte müssen aufeinander abgestimmt und den Hörfortschritten ihres Trägers angepasst, alle drei Monate überprüft und nachjustiert werden. Hierin ist Bellagnech, Ingenieur für Biomedizintechnik, ein anerkannter Fachmann. Gemeinsam mit Dr. Harald Seidler, dem Chefarzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Tinnitus, arbeitet er in der neuen Abteilung der Bosenbergkliniken, die sich um die Cochlear-Patienten kümmert.Nur ruhige Mieter gesucht?Einer dieser Patienten, dem Bellagnech von seiner vergeblichen Wohnungssuche erzählt hatte, bat die St. Wendeler Lokalredaktion um Hilfe, worauf sich die SZ mit Bellagnech in Verbindung setzte und er seine Probleme schilderte. Die Wohnung oder das Haus müsse genügend Platz bieten für eine fünfköpfige Familie. Die Kinder sind ein, zwei und dreieinhalb Jahre alt. Die Wohnung sollte am liebsten in Alsfassen oder der Innenstadt liegen. Das heißt, der Kindergarten in Alsfassen sollte zu Fuß erreichbar sein. Drei kleine Kinder, vermutet Bellagnech, schreckten Vermieter, die ruhige Mieter suchen, ab. Und dann "habe ich einigen Vermietern nicht so recht gefallen, obwohl ich gar nicht so schlecht aussehe", sagt er augenzwinkernd. Eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, sei ihm zwar schon angeboten worden, komme derzeit jedoch nicht in Frage. "In ein paar Jahren vielleicht", denn in St. Wendel wolle er bleiben. "Cochlear-Implante boomen, da gibt es für mich genug zu tun."Schlimmstenfalls müsse er Frau und Kinder eben nach Marokko zu den Großeltern schicken, seine Sachen in einen Container packen, sich ein Zimmer nehmen und weiter eine Wohnung suchen. "Aber das möchte ich weder meinen Kindern noch meiner Frau und mir antun." ddtKontakt: Ahmed Bellagnech, Tel. (0177) 2931917 oder per E-Mail: ahmed.bellagnech@bosenberg.mediclin.de

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