„Wer gesund ist, gibt eher 100 Prozent“

Wie können Firmen die Gesundheit ihrer Beschäftigten erhalten und fördern? Zu dieser Frage veranstaltet das Gesundheits-Zentrum Saarschleife (GZS) am Donnerstag, 21. November, einen Informationsnachmittag für Unternehmen. Interessierte Betriebe konnten sich bis Anfang der Woche für den Nachmittag mit Fachvorträgen und Workshops in Orscholz anmelden. Im Interview mit SZ-Redaktionsmitglied Kai Thomas sprach die GZS-Gesundheitsmanagerin, Juliane Schmidt (25), über ihren Beruf.

 Juliane Schmidt Foto: GZS

Juliane Schmidt Foto: GZS

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Frau Schmidt, Entspannung, gute Ernährung und ausreichend Bewegung sollten eigentlich für jeden Menschen selbstverständlich sein. Warum raten Sie Firmen, trotzdem für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter Geld in die Hand zu nehmen?

Juliane Schmidt: Viele Betriebe tun ja schon einiges für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Dies geschieht aber meist nur punktuell. Gesundheitsmanagement geht darüber hinaus, ist mehr als ein Rückenkurs und das Einrichten einer Salatbar. Ein Gesundheitsmanager führt die Einzelmaßnahmen in einem Konzept zusammen und verbessert ihre Wirkung damit wesentlich. Es geht darum, die Arbeitsorganisation und Kommunikation zu verbessern und für langfristige Prävention im Betrieb zu sorgen. Wer sich schon vor der Krankheit um die Gesundheit kümmert, dessen Mitarbeiter sind leistungsfähiger und motivierter. Wer gesund ist, gibt eher 100 Prozent. Nicht zuletzt bringt es allein schon viel fürs Betriebsklima, wenn die Leute merken, da kümmert sich jemand.

Betriebliches Gesundheitsmanagement klingt abstrakt. Was genau macht ein Gesundheitsmanager?

Schmidt: Ein Gesundheitsmanager kümmert sich um alle Maßnahmen in einem Unternehmen, die zur Gesundheit der Mitarbeiter beitragen. Zu Beginn analysiert er den Bedarf. Er fragt sich, wo liegen die Belastungsfaktoren? Dann wird gemeinsam mit interessierten Mitarbeitern und Führungskräften in einem Gesundheitszirkel überlegt, wie sich den Belastungen entgegenwirken lässt und was gewünscht ist. Dieser Zirkel trifft sich, moderiert vom Gesundheitsmanager, regelmäßig, um das langfristige Wohlbefinden der Belegschaft zu sichern.

Was kostet Gesundheitsmanagement?

Schmidt: In der Regel lässt sich mit wenig Geld viel bewirken. Präventionskurse wie Rückenkurse werden von den Krankenkassen bis zu 100 Prozent übernommen. Zudem lassen sich betriebliche Gesundheitskosten bis 500 Euro steuerlich absetzen.

Das Gesundheits-Zentrum Saarschleife berät und unterstützt Betriebe bei der Einführung eines Gesundheitsmanagements. Wir helfen auch bei der Entwicklung passgenauer und kosteneffizienten Maßnahmen.

Um was geht es bei der Veranstaltung nächste Woche?

Schmidt: Die Fachvorträge nächsten Donnerstag sind speziell für regionale Betriebe gedacht. Wir wollen an dem Tag einen Überblick über betriebliches Gesundheitsmanagement geben. Die Infos sind vor allem an Führungs- und Fachkräfte gerichtet.

Zum Thema:

Auf einen BlickDas Gesundheits-Zentrum Saarschleife lädt gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Saarland und der Zentrale für Produktivität und Technologie Saar für 21. November, 14 Uhr, zur Veranstaltung "Betriebliches Gesundheitsmanagement" ein. Vorträge werden unter anderem zu "BGM: Wellness oder ökonomische Investition" und "Best Practice Beispiel: Globus Fachmarkt" gehalten. Zudem können Teilnehmer in Workshops die Meditationstechnik Qi Gong sowie elektrische Fahrräder ausprobieren und sich durch die Orscholzer Klinik führen lassen. krtInteressierte Firmen können sich anmelden per E-Mail: juliane.schmidt@ saarschleife.de.

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